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Kind mit Asthmaspray. © KatarzynaBialasiewicz / iStock / Thinkstock

Muttermilch: Zusammensetzung schützt nicht vor Allergien und Asthma

  • 20.04.2017
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  • Redaktion

Im Rahmen der Ulmer Kinderstudie haben Epidemiologen die Milch stillender Mütter analysiert und mithilfe statistischer Verfahren den Zusammenhang mit Allergien oder Asthma der Kinder bis zum 13. Lebensjahr überprüft. Ihr Fokus lag dabei auf den Fettsäuren in der Milch.

Die Forscher analysierten die Zusammensetzung von 721 beziehungsweise 455 Muttermilchproben sechs Wochen und sechs Monate nach der Geburt. Dabei konzentrierten sie sich auf 28 Fettsäuren. Die große Mehrzahl der Neugeborenen in dieser Kohorte war mindestens sechs Wochen nach der Entbindung ausschließlich gestillt worden.

Im Rahmen der Langzeitstudie hatten die Mütter über 13 Jahre mehrere Fragebögen zum Gesundheitszustand des Kindes ausgefüllt. Dabei gaben sie an, ob ihre Tochter oder ihr Sohn im vergangenen Jahr Medikamente gegen Asthma oder Allergien erhalten hat – oder ob eine entsprechende Diagnose von einem Arzt gestellt wurde.

Fettsäuren wurden gemäß ihrer Korrelation analysiert

Im Gegensatz zu früheren Studien, die zum Zusammenhang von Zusammensetzung der Muttermilch und Asthma beziehungsweise Allergien erstellt wurden, sollten in dieser Studie die Wechselwirkungen der Fettsäuren in der Muttermilch miteinander berücksichtigt werden. 

Die Forscher haben daher die Fettsäuren auf verschiedene Weisen, sowohl nach der chemischen Struktur, wie es dem bisherigen Verständnis entsprach, als auch gemäß ihrer Korrelation gruppiert. Doch das Studienergebnis zeigt eindeutig: Bis zum 13. Lebensjahr konnten die Wissenschaftler mit dieser komplexen statistischen Methode keinen Zusammenhang zwischen der Zusammensetzung der Muttermilch und allergischen beziehungsweise asthmatischen Reaktionen nachweisen. Auch als „gute Fettsäuren“ geltenden Komponenten wie Omega-3-Fettsäuren hatten keinen nachweisbaren Einfluss.

Die stillenden Mütter in der nun veröffentlichten Auswertung waren älter, gebildeter und seltener Raucherinnen als der Durchschnitt der Kohorte. Blutuntersuchungen der Kinder sowie ein Vergleich mit Mädchen und Jungen, die nie gestillt wurden, sind jetzt angedacht. Hier sind weitere Auswertungen von Daten der Ulmer SPATZ Gesundheitsstudie, der Nachfolgestudie der „Kinderstudie“, mit Einschluss der Teilnehmer von 2012 bis 2013 geplant.



Die Ulmer Kinderstudie wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und von der Ulmer Rudolf und Clothilde Eberhardt-Stiftung gefördert. Bei der Analyse der Muttermilchproben unterstützte die Firma Numico Research.

Quelle: Uni Ulm

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