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Videochat-Programme im Test: Stiftung Warentest bewertet Tools für Video-Telefonie

  • 25.05.2020
  • News
  • Redaktion

Normalerweise sitzen wir in einem gemeinsamen Büro. Aktuell ist es allerdings nicht uneingeschränkt möglich. Dank Skype & Co. können wir ganz bequem im Homeoffice arbeiten und uns dennoch im Team absprechen. Stiftung Warentest hat 12 Videochat-Programme getestet.

Zu den getesteten Tools gehören: Bitrix 24, Cisco Webex, Discord, Google Hangouts, GoToMeeting Professional, Jitsi, Microsoft Skype, Microsoft Teams Basic, Mikogo Professional, Slack Standard, TeamViewer Blizz und Zoom. Dabei wurde auf folgende Leistungen geprüft:

  • Installation
  • Bild- und Tonqualität
  • Auswirkung von schlechter Internetverbindung
  • Teamcall-Funktion
  • Screensharing-Funktion
  • Zusatzfunktionen
  • Festnetzerreichbarkeit

Installation

Bei der Ersteinrichtung erreichen alle Programme die Note gut oder sehr gut. Die Installation erfolgte entweder über die heruntergeladene Software auf der Anbieter-Website oder als App aus dem Google Play Store oder Apple App Store.

Bild- und Tonqualität

Schon ab einer Datenrate von etwa 2 Megabit pro Sekunde können NutzerInnen Videochats oft mit sehr guter Bild- und Tonqualität genießen. Bei optimaler Verbindung stießen die ExpertInnen der Stiftung Warentest kaum auf Probleme mit Bild oder Ton. Eine der wenigen Ausnahmen war Blizz: Dem Programm gelang es nur begrenzt, Umgebungsgeräusche auszublenden.

Internetverbindung

Bei langsameren Internetverbindungen – etwa in manchen ländlichen Gegenden oder bei akuten Störungen – ist der Ton oft noch passabel, während das Video ruckelt, matschig wird oder ganz abbricht. Wer einen eher langsameren Anschluss hat, setzt am besten auf Jitsi: Das Programm kommt mit schwachen Verbindungen besser zurecht als die Konkurrenten. Zoom ist bei Schneckentempo hingegen die ungünstigste Wahl.

Teamcall-Funktion

Die Funktionsvielfalt der geprüften Webmeeting-Programme ist groß: NutzerInnen können zwischen Videochat, Audiochat und Textchat wählen. Alle drei Varianten funktionieren sowohl zu zweit als auch in Gruppen. Bis auf Blizz erlauben alle Tools im Test mindestens zehn TeilnehmerInnen. Während eines Video- oder Audiochats können NutzerInnen einzelnen oder auch allen TeilnehmerInnen Textnachrichten schicken.

Screensharing-Funktion

Den Bildschirm teilen zu können kann eine sehr nützliche Funktion sein. Gerade bei Projekten ist es einfacher, wenn alle Teammitglieder einen direkten Überblick haben. Diese Funktion ist bei allen Programmen möglich.

Zusatzfunktionen

Einige Programme bieten deutlich mehr als nur Chat-Funktionen: Bei Bitrix, Slack und Teams etwa kommt Cloud-Speicherplatz hinzu. Außer Discord und Mikogo erlauben alle geprüften Tools zudem die Integration externer Kalender: NutzerInnen können etwa ihren Outlook- oder Google-Kalender einbinden. Die Microsoft-Programme Skype und Teams leisten Hilfestellung für Menschen mit Sinneseinschränkungen: Skype kann gesprochene Sätze in Text umwandeln. Teams hilft zusätzlich auch Sehgeschädigten, indem es Text in Sprache übersetzt.

Festnetzerreichbarkeit

Wenn es gerade keinen Internetzugang gibt, kann man sich mit den Programmen Blizz, Cisco, Jitsi, GotoMeeting, Mikogo, Zoom, Teams und Skype auch per Festnetz oder Mobilfunk anrufen. Bei manchen Anbietern ist diese Funktion jedoch kostenpflichtig.

Ergebnis

Auch wenn Stiftung Warentest 11 von 12 Programmen wegen Datenschutz-Defiziten abwerten musste (alle außer Jitsi) ist Microsoft Teams der Sieger. Das Programm war im Testzeitraum noch kostenpflichtig, inzwischen gibt es auch eine Gratis-Variante. Fast genauso gut schneidet die Gratis-Software Microsoft Skype ab.


Quelle:
Stiftung Warentest, Videochat-Programme im Test

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