EFSA-Studie: Jugendliche nehmen zu viel Koffein zu sich
- 22.01.2015
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- Redaktion
Energy Drinks im Fokus: Nach einer aktuellen Studie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) konsumieren Jugendliche einiger europäischer Staaten zu viel Koffein über so genannte Energy Drinks. Bei übermäßigem Verzehr sind Nebenwirkungen für das Gehirn und das Herz-Kreislauf- System möglich.
Energy Drinks im Fokus: Nach einer aktuellen Studie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) konsumieren Jugendliche einiger europäischer Staaten zu viel Koffein über so genannte Energy Drinks. Bei übermäßigem Verzehr sind Nebenwirkungen für das Gehirn und das Herz-Kreislauf- System möglich.
Energy Drinks enthalten Koffein, Taurin und Vitamine, die für eine höhere Aufmerksamkeit und eine gesteigerte Leistung sorgen sollen. Ein erhöhter Konsum kann sich jedoch gesundheitsgefährdend auswirken und negativen Einfluss auf das vegetative Nervensystem, sowie auf Herzkreislauf-, Atem- und Nierensystem nehmen. Umso allarmierender sind die Ergebnisse der jüngsten Scientific Opinion on the safety of caffeine des EFSA Panel on Dietetic Products, Nutrition, and Allergies (NDA). Demnach konsumieren Jugendliche in fünf von 13 untersuchten europäischen Mitgliedstaaten mehr Koffein als empfohlen.
Eine Dosis von drei Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag sei laut Studie für Erwachsene akzeptabel. Auch für Kinder und Jugendliche kann diese Angabe als Orientierung dienen. Allerdings wiegen Jugendliche meist deutlich weniger und sollten dementsprechend geringere Mengen koffeinhaltige Getränke zu sich nehmen. Der Koffeingehalt einer 250-ml-Dose Energy Drink liegt bei etwa 80 mg [1]. Für einen Jugendlichen mit nur 50 Kilogramm Körpergewicht sind somit bereits 500 ml Energy Drink zu hoch dosiert.
Ausgewählte Ergebnisse der EFSA-Studie:
• Einzeldosen von Koffein bis zu 200 mg sind für Erwachsene (18–65 Jahre) gesundheitlich unbedenklich, selbst wenn diese weniger als zwei Stunden vor intensiver sportlicher Betätigung aufgenommen werden.
• Ungünstige Wechselwirkungen zwischen Koffein und anderen Inhaltsstoffen von Energy Drinks – wie Taurin und Glucuronolacton – oder Alkohol sind unwahrscheinlich.
• Bei Schwangeren ist eine Koffeinaufnahme von bis zu 200 mg pro Tag für den Fötus unbedenklich.
• Für Kinder (3–10 Jahre) und Jugendliche (10–18 Jahre) wird eine tägliche Koffeinaufnahme von 3 mg/kg Körpergewicht als sicher angesehen.
• Einzeldosen von 100 mg Koffein können bei einigen Erwachsenen die Einschlafzeit verlängern und die Schlafdauer verkürzen.
Besorgte Reaktion aus Brüssel
Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) äußerte sich der EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Vytenis Andriukaitis, besorgt. Er wolle gemeinsam mit der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA darüber diskutieren, was die EU-Staaten hier gegebenenfalls unternehmen sollten. Die EU-Kommission werde sich die EFSA-Stellungnahme und mögliche Konsequenzen genau anschauen, wenn sie voraussichtlich im Sommer in der endgültigen Fassung vorliege, teilte Andriukaitis der NOZ mit.
Literatur: [1] Bechthold A, Energy Drinks und Energy Shots. Ernahrungs Umschau 58(5): B17–B20
>> EFSA Konsultation zum Gutachtenentwurf
Bild: © Mauro Matacchione / iStock / Thinkstock