Kinder vegetarisch ernähren oder nicht?

  • 22.09.2011
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Bild: © Anastasia Tsarskaya/Fotolia Kinder auf dem Weg zum Erwachsenwerden grenzen sich häufig von ihren Eltern ab. Bei einigen äußert sich dies durch ein verändertes Essverhalten, z. B. durch den Verzicht auf Fleisch und Fisch, sie werden (zumindest zeitweise) zu Vegetariern. Oder es sind die Eltern, die ihr Kind aus weltanschaulichen, religiösen, ökologischen oder anderen Gründen vegetarisch ernähren möchten. Hier stellt sich die Frage, ob eine vegetarische Ernährung bei Kindern empfehlenswert ist.

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) kommt es darauf an, welche Form der vegetarischen Kost gewählt wird: Entscheiden Eltern oder Kinder sich für eine ausgewogene und abwechslungsreiche ovo-lacto-vegetarische Ernährung – ohne Fleisch und Fisch, aber mit Eiern und Milchprodukten – so kann diese als Dauerkost empfohlen werden. Ernähren sich Kinder und Jugendliche rein pflanzlich, in dem sie komplett auf tierische Lebensmittel – bis hin zu Honig – verzichten, werden sie als Veganer bezeichnet. Eine vegane Ernährung hält die DGE im gesamten Kindesalter für ungeeignet.

Je mehr die Lebensmittelauswahl eingeschränkt wird und je weniger abwechslungsreich die Ernährung ist, desto größer ist die Gefahr eines Nährstoffmangels. Für vegan ernährte Säuglinge und Kinder kann es zu einer unzureichenden Zufuhr mit Energie, Protein, Eisen, Calcium, Jod, Zink, Vitamin B2, Vitamin B12 und Vitamin D kommen und die Zufuhr langkettiger n-3 Fettsäuren kann ebenfalls zu gering sein. Bedingt durch das starke Wachstum und geringe Nährstoffspeicher steigt das Risiko für die Entwicklung von Nährstoffmangelzuständen.

Bei vegan ernährten Kindern sind spezielle Kenntnisse der Lebensmittelauswahl und -zubereitung bzw. die Sicherstellung der Versorgung durch angereicherte Lebensmittel oder Supplemente erforderlich, so die DGE. Ansonsten können die Entwicklung und Gesundheit des Kindes Schaden nehmen, z. B. durch Störungen der Blutbildung (Vitamin B12-Mangel), Wachstumsverzögerung (Energie-Protein-Malnutrition) und teilweise irreversible neurologische Störungen (Mangel an Vitamin B12 und Jod). Quelle: Pressemitteilung der DGE vom 13.09.11 (22.09.11)

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