USA: Doch noch Zulassung für gentechnisch veränderten Lachs?

  • 26.07.2010
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  • Redaktion

Der Antrag wurde schon vor über zehn Jahren gestellt: Nun könnte ein schnell wachsender gentechnisch veränderter (gv) Lachs in den USA doch noch zugelassen werden. Es wäre das erste gentechnisch veränderte Tier, das als Lebensmittel verzehrt wird.

Die gv-Lachse dem Markennamen AquAdvantage wurden von dem Unternehmen Aquabounty Technologies entwickelt. Sie verfügen über zwei neu eingeführte Gene: Eines für ein Wachstumshormon aus einer anderen Lachsart (chinook salmon) und ein weiteres aus einer an kalte Meeresregionen angepassten Fischart (ocean prout). Letzteres führt dazu, dass in den gv-Lachsen das ganze Jahr und damit auch bei kühlen Wassertemperaturen Wachstumshormon produziert wird. So verändert erreichen die Lachse ihr Schlachtgewicht bereits nach 16 bis 18 Monaten und nicht wie bisher nach drei Jahren.

Der US-amerikanischen Lebensmittelbehörde FDA lägen alle Unterlagen vor, die für eine umfassende Prüfung möglicher gesundheitlicher und ökologischer Risiken notwendig seien, so der Sprecher von Aquabounty. Die Behörde habe zudem bestätigt, dass fünf von sieben Punkten der Sicherheitsbewertung abgeschlossen seien. Laut Aquabounty sei inzwischen geklärt, dass die gentechnischen Veränderungen der Lachse über mehrere Generationen stabil seien und keine Auswirkungen auf die Tiergesundheit haben. Die gv-Lachse sollen ausschließlich in abgeschlossenen Tanks gehalten werden. Außerdem seien alle Tiere weiblich und steril, so dass eine Fortpflanzung ausgeschlossen sei.

Es wird erwartet, dass die FDA im Herbst eine öffentliche Anhörung zu den AquAdvantage-Lachsen durchführt. Dann werden auch die Unterlagen der Sicherheitsbewertung zugänglich. Gentechnik-kritische Umwelt- und Verbrauchergruppen erwarten einen "Sturm der Entrüstung", sollten die Lachse zugelassen werden. Umfragen deuten darauf hin, dass die Verbraucher in den USA Lebensmitteln aus gv-Tieren wesentlich skeptischer gegenüber stehen als solchen aus gv-Pflanzen. Quelle: Transgen (26.07.10)

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