Mikroskopische Aufnahme des Erregers.
Der Milzbranderreger Bacillus anthracis gehört zu den sporenbildenden, aeroben Stäbchenbakterien. © royaltystockphoto / iStock / Thinkstock

Projekt zur Lebensmittelsicherheit: Hochpathogene Erreger schneller identifizieren

  • 28.07.2016
  • News
  • Redaktion

Im Projekt „Lebensmittelsicherheit und Resilienz von Lebensmittelwarenketten in biologischen Gefahrenlagen“ (Ess-B.A.R.) des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) untersuchen Wissenschaftler beispielhaft der Eintrag bakterieller Krankheitserreger wie etwa Bacillus anthracis (Milzbrand) in die Lebensmittelkette. Ziel ist ein besserer Schutz der Zivilbevölkerung.

Infektionskrankheiten wie Milzbrand, Tularämie (Hasenpest) und Brucellose treten in Deutschland zwar nur selten auf, aber die Erreger können großen Schaden anrichten, wenn sie versehentlich oder vorsätzlich in die Lebensmittelkette eingetragen werden. Als Ursachen für solche Kontaminationen kommen Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, bioterroristische Anschläge, aber auch technisches oder menschliches Versagen in Frage.

Im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojektes arbeitet das BfR daher gemeinsam mit weiteren Projektpartnern an diagnostischen Verfahren und informationstechnischen Werkzeugen, mit denen die Aufklärung solcher Krankheitsausbrüche beschleunigt werden soll.

Ausbreitungswege der Erreger analysieren

Ein Schwerpunkt des Projekts „Ess-B.A.R." ist die Entwicklung diagnostischer Verfahren, mit denen hochpathogene zoonotische Erreger in der Lebensmittelkette frühzeitig erkannt werden können. Die üblichen Erregernachweise erfordern eine zeitaufwändige Anzucht von Bakterien. Ziel ist es daher, mit Hilfe der sogenannten OMICS-Technologien (NGS, Next Generation Sequencing; MS, Mass Spectrometry) universell einsetzbare Methoden für den kultivierungsunabhängigen Nachweis lebensmittelassoziierter Krankheitserreger zu entwickeln.

Der zweite Forschungsschwerpunkt liegt auf der Entwicklung informationstechnologischer Werkzeuge, die es ermöglichen sollen, Ausbreitungswege eines Krankheitserregers besser zu analysieren und die Ausbruchsquellen schneller zu identifizieren.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt „Ess-B.A.R." im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit - Schutz vor biologischen Gefahrenlagen und Pandemien“ mit insgesamt zwei Millionen Euro.

Quelle: BfR

Das könnte Sie interessieren
Neuartige Lebensmittel weiter
Nudeln werden von Teller in den Müll geschüttet.
Reduzierung der Lebensmittelverschwendung weiter
Mehr Reichweite für „Junge Forschung“ weiter
2 Kinder sitzen am Tisch und spielen mit Gemüse.
COPLANT Studienmodul kids/family – Forschung zu Ernährungsweisen von Familien:... weiter
Kennzeichen ambulanter ernährungstherapeutischer Interventionen bei Adipositas weiter
Sonderheft Mangelernährung weiter