Dick ist nicht gleich dick

  • 28.10.2005
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  • Redaktion

Bis vor kurzem galt: Alle Menschen, die übergewichtig oder adipös sind, haben ein großes Risiko an Diabetes Typ 2 und Bluthochdruck mit seinen Folgen Schlaganfall, Herzinfarkt, und Nierenschäden zu erkranken. Dies sieht die Medizin heute auf Grund neuester Erkenntnisse über die Adipositas differenzierter. Nicht mehr so sehr der Body Mass Index (BMI) ist entscheidend, vielmehr an welchen Stellen der Körper das überschüssige Fett einlagert. Das ist ein Ergebnis des 4. Internationalen Symposium "Adipositas und Bluthochdruck", das zurzeit im Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin stattfindet.

Gefährlich sind demnach vor allem die Fettdepots um Bauch und Taille. Mediziner sprechen von "abdominaler Adipositas". Menschen mit dieser Form des Übergewichts sind besonders gefährdet, frühzeitig an den Folgeerscheinungen der Adipositas zu erkranken. Begründet wird dies mit der kürzlich gewonnenen Erkenntnis, dass vor allem die Fettzellen des Bauchgewebes besonders stoffwechselaktiv und deshalb auch besonders gefährlich sind. Sie produzieren Hormone und Botenstoffe (Adipokine), die in großem Maße zur Entstehung von Bluthochdruck sowie von Stoffwechselstörungen wie Diabetes Typ 2 und erhöhten Blutfettwerten beitragen (Metabolisches Syndrom).

Der Body Mass Index (BMI) hingegen besagt nichts über die Fettverteilung. Er gilt aber dennoch weiter als Richtschnur, um festzustellen, ob jemand wirklich zu dick ist. Allerdings sollte bei jedem als zu dick eingestuften Patienten zusätzlich auf die Fettverteilung geachtet werden, betonten die Experten. (28.10.05)

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