Gesundheit während der Ausbildungsphase

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Qualitative Befragung sozial benachteiligter und/oder lernbehinderter junger Erwachsener

Katrin Anderlohr*, Fulda; Eva-Maria Endres*, Franziska Lehmann*, Berlin; Christoph Klotter, Fulda

Peer-Review-Verfahren | Eingegangen: 14.01.2013 | Akzeptiert: 04.06.2013

Über den Zusammenhang zwischen sozialer Lage und Gesundheit besteht kein Zweifel: Zahlreiche Studien haben in den vergangenen 25 Jahren überzeugend belegt, dass der soziale Status einen entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit ausübt. Wie sich im aktuellen Kinder- und Jugendgesundheitssurvey und der Nationalen Verzehrsstudie II (NVS II) zeigt, gilt dies auch für das Jugend- und junge Erwachsenenalter. So wird ein deutliches Sozialschichtgefälle bei der Prävalenz von Adipositas, Essstörungen, psychischen Problemen und Verhaltensauffälligkeiten dokumentiert. Jugendliche mit niedrigem Sozialstatus leiden im Vergleich zu Gleichaltrigen höherer Statusgruppen häufiger an diesen gesundheitlichen Auffälligkeiten.

Die qualitative Befragungsstudie mit sozial benachteiligten und/oder lernbehinderten jungen Erwachsenen hat zum Ziel, gesundheitsförderliche Maßnahmen für das Setting Betrieb zu eruieren. Mittels qualitativen Interviews mit Auszubildenden und Ausbildern/-innen eines Unternehmens konnte gezeigt werden, dass die Themen Gesundheit und Ernährung einen geringeren Stellenwert bei den Auszubildenden einnehmen als die Themen Ausbildung und Zukunft.

Für eine gute Betriebsatmosphäre und das Wohlbefinden der Auszubildenden war der Führungsstil der Ausbilder entscheidend. Es bestand eine Diskrepanz zwischen Gesundheitswissen und -verhalten. Interventionen zur Gesundheitsförderung sollten alle bedeutsamen Lebensbereiche der Auszubildenden mit einbeziehen, insbesondere die berufliche Zukunftsplanung. Des Weiteren sollten v. a. verhältnisbezogene Maßnahmen Anwendung finden, wie ein partizipativer Führungsstil, Pflegen einer gemeinsamen Esskultur oder rückenfreundliche Bedienung der Geräte.

Schlüsselwörter: Soziale Benachteiligung, Lernbehinderung, betriebliche Gesundheitsförderung, Jugendliche, Ausbildung

 *K. ANDERLOHR, E.-M. ENDRES und F. LEHMANN teilen sich die Erstautorenschaft.

Health during vocational training

Qualitative interviews with socially disadvantaged and/or learning disabled adolescents

Katrin Anderlohr*, Fulda; Eva-Maria Endres*, Franziska Lehmann*, Berlin; Christoph Klotter, Fulda

Summary

The objective of collecting qualitative data is to explore the needs for health promotion of socially disadvantaged and/or learning-disabled young adults in a work setting. By means of qualitative interviews with trainees and supervisors at a company, the study shows that topics like health and nutrition are less important to the trainees than are vocational training and their perspectives for the future.

Management style was a decisive factor for a good working atmosphere and the trainees’ well-being. There was a disparity between health knowledge and health behaviour. Measures for health promotion should extend to all areas of life that are relevant for the trainees, especially their career plans. To promote a healthy lifestyle, situational prevention should mainly be emphasised, for example by management participation.

Keywords: Social disadvantage, learning disability, in-company health promotion, adolescents, vocational training

 *K. ANDERLOHR, E.-M. ENDRES and F. LEHMANN are joint lead authors.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 10/13 von Seite 168 bis 173.

 

 

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