Limonoide in Zitrusfrüchten - Bitterprinzip und antikanzerogene Wirkung

Horst Schmandke, Bergholz-Rehbrücke

Limonin wurde als erste Substanz dieser hochoxidierten Triterpene 1938 isoliert. Die Aufklärung der chemischen Struktur erfolgte 1961, nachdem schon 1949 seine Bildung in Navelorangensaft als Grund für dessen bitteren Geschmack erkannt worden war. 1989 wurde die Glucosidierung des Limonin während der Reife als natürlicher Entbitterungsprozess beschrieben. Seitdem ist die antikanzerogene Aktivität einiger Liminoide Forschungsgegenstand.

Das präventive Potenzial einiger Limonoide gegenüber Krebs ist offensichtlich. Wie die durch Limonoide verminderte Cholesterinausschüttung von Leberzellen zeigt, dürfte die bekannte Senkung des LDL-Cholesterin-Blutspiegels bei hypercholesterinämischen Kaninchen durch Zitrussäfte nicht nur auf Flavonoide, sondern auch auf Limonoide zurückgeführt werden. Damit kann ebenfalls von einer antiatherogenen Wirksamkeit einiger Limonoide ausgegangen werden.

Klinische Untersuchungen liegen noch nicht vor. Allerdings ist der Bedarf an Basisdaten zur Bioverfügbarkeit einschliesslich der Rolle der Mikroflora, zum Stoffwechsel, zur Verteilung und Ausscheidung sowie zur Wirkung der Stoffwechselprodukte mit toxikologischer Langzeitbewertung noch relativ groß. Inzwischen werden transgene Zitrusarten mit erniedrigter Limonoidbitterkeit und erhöhtem Gehalt an Limonoidglucosiden entwickelt [17].

In Japan ist bereits ein mit einem Limonoidglucosidgemisch angereichter Satsuma-Mandarinensaft – Gesamtgehalt: 1000 ppm – als marktfähig getestet worden [11]. EU11/03

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 11/03 ab Seite 432.

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