Lösungsbogen EU 11/12: Ernährung vor und nach bariatrischen Eingriffen

Die jeweils richtige Antwort ist fett hinterlegt:

1. Bei welchen der folgenden Patientengruppen kann eine bariatrische Operation indiziert sein?

  • Patienten mit einem BMI von 25 bis 30 kg/m2 und einer oder mehreren adipositas-assoziierten Komorbiditäten
  • Patienten mit einem BMI von 30 bis 35 kg/ m2 ohne Komorbiditäten bei erschöpfter konservativer Behandlung
  • Patienten mit einem BMI ≥ 40 kg/m2 ohne Kontraindikationen bei erschöpfter konservativer Behandlung
  • nur Patienten mit einem BMI ≥ 50 kg/m2 bei erschöpfter konservativer Behandlung, bei einem niedrigeren BMI sind bariatrische Eingriffe auszuschließen


2. Was versteht man unter der Ausschöpfung der konservativen Therapie?

  • die nachweisliche Durchführung von mindestens zwei erfolglosen Diäten
  • regelmäßige Bewegungseinheiten ohne Gewichtsabnahmeerfolg
  • ein Gewichtsverlust von unter 20 % des Ausgangsgewichts trotz geprüften Gewichtsabnahmeprogrammen
  • keine nachhaltige Gewichtsreduktion (mind. 10 %) in einer multimodalen, 6- bis 12-monatigen Therapie unter ärztlicher Kontrolle


3. Eine absolute Kontraindikation für die bariatrische Chirurgie ist:

  • eine posttraumatische Belastungsstörung 
  • eine Binge Eating Disorder
  • eine aktive Suchtmittelabhängigkeit 
  • ein niedriges Intelligenzniveau


4. Welche Aussage zu den bariatrischen Methoden ist richtig?

  • Malabsorptive Verfahren bewirken eine unzureichende Verdauung des Nahrungsbreis und damit eine reduzierte Aufnahme von Nährstoffen. 
  • Restriktive Verfahren bewirken eine unzureichende Verdauung des Nahrungsbreis und damit eine reduzierte Aufnahme von Nährstoffen. 
  • Restriktive und malabsorptive Verfahren schließen sich gegenseitig aus. 
  • Ziel der bariatrischen Methoden ist eine gesündere Lebensmittelauswahl.


5. Bei welcher Operationsmethode handelt es sich um einen rein restriktiven Eingriff?

  • Magen-Bypass 
  • Biliopankreatische Diversion mit Duodenalswitch 
  • Biliopankreatische Diversion ohne Duodenalswitch 
  • Schlauchmagen (Sleeve)


6. Welche der folgenden Angaben gehört NICHT zur diättherapeutischen Anamnese vor bariatrischen Operationen?

  • Sozialanamnese und Frage nach sozialer Unterstützung bei einem Eingriff
  • Angabe der aktuellen und der gewünschten Kleidergröße 
  • Erfassung des Essverhaltens und der körperlichen Aktivität 
  • Selbstauskunft des Patienten über die Entwicklung des Gewichts im Laufe des Lebens


 7. Eine präoperative Very Low Calorie Diet vor bariatrischer Operation wird eingesetzt, um …

  • die postoperative Komplikationsrate und das Lebervolumen zu senken. 
  • aus der Gewichtsabnahme den post-operativen Gewichtsverlust vorherzusagen. 
  • den Leberfettgehalt zu erhöhen. 
  • besonders weibliche Patienten (BMI > 50 kg/m²) auf die bariatrische Operation vorzubereiten.


8. Das präoperative Esstraining soll die Patienten auf das Essen nach dem Eingriff vorbereiten. Es bezieht sich auf folgende postoperative Essregeln: 

1. Regelmäßig essen bei max. vier Mahlzeiten am Tag.
2. Essen und Trinken zeitlich trennen, v. a. nicht während und unmittelbar nach dem Essen trinken.
3. Proteinhaltige und fetthaltige Lebensmittel nur getrennt einnehmen.
4. Sich Zeit zum Essen nehmen und ohne Ablenkung essen.

  • Nur die Antworten 1 und 2 sind richtig. 
  • Nur die Antworten 1, 2 und 4 sind richtig. 
  • Nur die Antworten 2, 3 und 4 sind richtig. 
  • Alle Antworten sind richtig.


9. Welche der folgenden Aussagen zur Diättherapie trifft zu?

  • Der Kostaufbau sollte so lange wie möglich durchgeführt werden. 
  • Die Nahrung sollte fettarm sein, ein etwas höherer Proteingehalt fördert die Sättigung. 
  • Eine Laktoseintoleranz tritt nur bei restriktiven Verfahren auf. 
  • Erbrechen deutet stets auf eine Stenose hin und liegt nicht am Essverhalten


10. Welche Empfehlungen werden zur Vitamin- und Mineralstoffsupplementierung nach bariatrischen Operationen empfohlen?

  • Multivitaminpräparat, ggf. Kalzium + Vitamin D, Vitamin B12 
  • Eisen, Vitamin E und Vitamin K 
  • Vitamin A und Kupfer oder Selen 
  • Zink, Biotin und Chrom

 

 

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