Einhaltung der Ernährungsempfehlungen der DGE geht mit reduziertem Gebrechlichkeitsrisiko einher

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Julia Bollwein, Rebecca Diekmann, Matthias J. Kaiser, Nürnberg; Jürgen M. Bauer, Oldenburg; Wolfgang Uter, Erlangen; Cornel C. Sieber, Dorothee Volkert, Nürnberg

Peer-Review-Verfahren | Eingegangen: 18.10.2013 | Akzeptiert: 11.03.2014

Das geriatrische Syndrom Gebrechlichkeit zeichnet sich durch eine verminderte Widerstandsfähigkeit gegenüber inneren und äußeren Stressoren aus, ist mit einem Verlust der körperlichen Funktionalität sowie einer Vielzahl negativer gesundheitlicher Folgen, wie kardiovaskulären und pulmonalen Erkrankungen und dem Verlust von Selbstständigkeit assoziiert. Neben hormonellen Veränderungen und inflammatorischen Prozessen wird die Ernährung als wichtiger Einflussfaktor auf die Entstehung von Gebrechlichkeit diskutiert.

Zusammenfassung

Bei 192 zu Hause lebenden Senioren wurde die Qualität der Ernährungsweise anhand eines Healthy Eating Index erfasst, der sich auf die Verzehrempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung bezieht (HEI-GFP, max. 110 Punkte). Gebrechlichkeit wurde anhand von Gewichtsverlust, Erschöpfung, geringer körperlicher Aktivität, geringer Handkraft und langsamer Ganggeschwindigkeit definiert.

Der HEI-GFP Score war bei gebrechlichen Teilnehmern signifikant niedriger als bei vor- und nicht gebrechlichen (61,0 ± 8,4 vs. 65,1 ± 10,3 vs. 66,5 ± 9,3 Punkte; p < 0,05). Das Risiko gebrechlich zu sein, war im höchsten Quartil des HEI-GFP (≥71,25 Punkte) signifikant reduziert (OR 0,07; 95 %-KI 0,01–0,58). Fazit: Bei zu Hause lebenden über 75-Jährigen war eine stärkere Orientierung an den Verzehrempfehlungen der DGE mit einem niedrigeren Risiko für Gebrechlichkeit assoziiert.

Schlüsselwörter: Gebrechlichkeit, Healthy Eating Index, Ernährungsempfehlungen, Inflammation

Compliance with dietary recommendations of the German Nutrition Society is associated with reduced risk of frailty

Julia Bollwein, Rebecca Diekmann, Matthias J. Kaiser, Nuremberg; Jürgen M. Bauer,
Oldenburg; Wolfgang Uter, Erlangen; Cornel C. Sieber, Dorothee Volkert, Nuremberg

Summary

The nutritional habits of 192 community-dwelling senior citizens (75 years of age or older) were documented using a Healthy Eating Index (HEI-GFP, max. 110 points) based on the dietary recommendations of the German Nutrition Society (DGE). Frailty was defined by following criteria: weight loss, fatigue, low physical activity, low handgrip strength and slow walking speed. The HEI-GFP was significantly lower in frail subjects than in pre-frail and non-frail subjects (61.0 ± 8.4 vs. 65.1 ± 10.3 vs. 66.5 ± 9.3; p < 0.05). The risk of frailty was significantly reduced in the highest quartile of the HEI-GFP (≥ 71.25 points) (odds ratio [OR] 0.07; 95 % confidence interval [95 %-CI] 0.01–0.58). Conclusion: In persons over 75 years of age living at home, a stronger adherence to the dietary recommendations of the DGE was associated with a reduced risk of frailty.

Keywords: frailty, Healthy Eating Index, dietary recommendations, inflammation

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 05/14 von Seite 70 bis 77.

 

 

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