Können Steuern auf ungesunde Lebensmittel unsere Gesundheit verbessern?

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Fettsteuer oder Fettnäpfchen in Dänemark und anderswo

Hans Hauner, München/Freising-Weihenstephan

Am 1. Oktober 2011 trat in Dänemark die sog. Fettsteuer in Kraft: Lebensmittel, die als „primäre Quellen von gesättigten Fettsäuren“ gelten , wurden zusätzlich mit ca. 2,70 3 pro kg Fett besteuert. Ausgenommen waren die Lebensmittelgruppen Fisch, Milch und Eier. Bereits im November 2012 wurde die Steuer jedoch wieder abgeschafft. Am Beispiel der Fettsteuer in Dänemark werden die Möglichkeiten und Grenzen solch verhältnispräventiver Maßnahmen auf Regierungsebene diskutiert.

Fettsteuer in Dänemark
Finanzminister gehören wegen ihrer chronisch klammen Kassen seit jeher zu den kreativsten Mitgliedern von Regierungen. So geschah es auch in Dänemark, als die Finanzkrise dort für große und tiefe Löcher in der Staatskasse sorgte. In ihrer Not kam die damalige konservative Regierung u. a. auf die Idee, Lebensmittel zukünftig stärker zu besteuern, und berief eine Kommission, die die Einzelheiten für diese Steuer ausarbeiten sollte. Dies war die Geburtsstunde der Fettsteuer in Dänemark, in der Lebensmittel mit gesättigten Fettsäuren fortan mit einer Steuer in Höhe von ca. 2,70 €/kg Fett belegt werden sollten.

Zu diesem Zeitpunkt existierte schon seit Jahren eine Art Zuckersteuer, allerdings nur für bestimmte Lebensmittel. Es war 2011 daher geplant, auch diese Steuer zügig auf andere zuckergesüßte Lebensmittel auszudehnen. Lehrreich und auffällig war dabei, dass die gesundheitlichen Aspekte erst im zweiten Schritt in die Diskussion eingebracht wurden, als es um die passende politische Begründung für die neue Fettsteuer ging. Schließlich wurde argumentiert, damit die nicht optimale Ernährung der dänischen Bevölkerung verbessern zu wollen.

Diese Strategie der dänischen Regierung ging insofern schnell auf, als sich viele Gesundheits- und Ernährungsexperten weit über Dänemark hinaus begeistert zeigten und davon ein Signal erhofften, wie über eine Veränderung der Lebensmittelpreise ein healthy choice der Verbraucher beim Lebensmitteleinkauf erleichtert werden könnte. Manche Kommentare verknüpften damit die Hoffnung auf einen Paradigmenwechsel in ganz Europa. Die Steuer wurde im Herbst 2011 eingeführt.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 02/13 von Seite M82 bis M83.

 

 

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