Cochrane Review: Größere Portionen, Packungen und Geschirrteile steigern Verzehr

Eine systematische Übersichtsarbeit, kürzlich veröffentlicht in der Cochrane-Datenbank für systematische Reviews [1], stellt fest, dass der Verzehr von Lebensmitteln und nichtalkoholischen Getränken signifikant steigt, je größer die Portionen, Packungen oder das benutzte Geschirr sind. Die Ergebnisse gelten sowohl für Männer als auch für Frauen und sind zudem u. a. unabhängig vom Body-Mass-Index (BMI) und der Tendenz, das eigene Essverhalten bewusst zu kontrollieren.

Das Wissenschaftlerteam der Forschungsgruppe „Behaviour and Health“ an der Universität Cambridge analysierte 61 Studien mit qualitativ hochwertigem Studiendesign und insgesamt über 6 700 Studienteilnehmern.

Gareth Hollands et al. schätzen, dass allein durch kleinere Portionsgrößen die tägliche Kalorienzufuhr von britischen Erwachsenen um 12–16 %, von US-amerikanischen Erwachsenen sogar um 22–29 % verringert werden könnte. Dies entspräche einer täglichen Einsparung von bis zu 279 kcal (Großbritannien) bzw. von bis zu 527 kcal (USA). Die Forscher räumen jedoch ein, dass die Verringerungen der Portionsgrößen relativ hoch sein müssten, um diese angestrebten Verzehrverringerungen zu erzielen.

Literatur:
1. Hollands GJ, Shemilt I, Marteau TM et al. (2015) Portion, package or tableware size for changing selection and consumption of food, alcohol and tobacco. Cochrane Database Syst Rev [Published Online 14 September 2015]

Quelle: Wiley, Pressemeldung vom 15.09.2015


Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 10/15 auf Seite M565.

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