Frühstückscerealien mit und ohne Kinderoptik auf dem deutschen Markt

  • 14.05.2025
  • Print-Artikel
  • Anna Dittmann
  • David Wolff
  • Hanna Haidar
  • Benedikt Merz
  • Silvia Roser
  • Corinna Gréa
  • Stefan Storcksdieck genannt Bonsmann

Peer-Review-Verfahren / Manuskript (Original) eingereicht: 25.10.2024; Überarbeitung angenommen: 20.12.2024

Unterschiede in den Energie- und Nährstoffgehalten und im Nutri-Score

Einleitung

Ein ausgewogenes Frühstück leistet einen wichtigen Beitrag zur täglichen Nährstoffzufuhr [1]. Frühstückscerealien sind bei vielen Verbraucher*innen in Deutschland beliebt; die Käuferreichweite1 dieser Produktgruppe liegt bei rund 61 % [2]. Dabei ist die Vielfalt der Produkte groß und umfasst verschiedene Varianten von Müslis, Cornflakes und anderen knusprigen Getreideerzeugnissen [3]. Vergleichsweise viele der Produkte richten sich von ihrer Aufmachung her an die Zielgruppe Kinder und Jugendliche. Neben dem Produktmonitoring des Max Rubner-Instituts (MRI) [2] zeigen verschiedene weitere Erhebungen für den deutschen Markt zwischen 2013 und 2023 [4–7], dass gerade diese Produkte hohe Zuckergehalte aufweisen. Nach dem WHO-Nährwertprofilmodell 2023 – welches eine Hilfestellung für Entscheidungsträger bietet, zu beurteilen, ob Produkte geeignet sind, gegenüber Kindern beworben zu werden – sollten Frühstückscerealien nicht mehr als 12,5 g Zucker pro 100 g enthalten [8].

Im Rahmen der 2018 von der Bundesregierung verabschiedeten Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie (NRI) wurde für Frühstückscerealien, die sich in ihrer Aufmachung an Kinder richten, eine freiwillige Zielvereinbarung der Wirtschaft zur Reduktion der Zuckergehalte getroffen. Bis 2025 soll deren durchschnittlicher Zuckergehalt um mindestens 20 % reduziert werden [9]. Begleitend zur NRI führt das MRI jährlich ein Produktmonitoring zur Untersuchung der Energie- und Nährstoffgehalte ausgewählter Produktgruppen durch. Aktuelle Daten zur Produktgruppe der Frühstückscerealien liefert die Erhebung aus dem Jahr 2022 [2]. Im Fokus standen dort die Gehalte an Energie, Fett, gesättigten Fettsäuren und Zucker auf Ebene der Gesamtgruppe sowie für Produktuntergruppen und deren Änderungen im Zeitverlauf. Dabei wurden auch mehrere Produktuntergruppen für Produkte mit Kinderoptik untersucht. Ergänzend zu diesen Auswertungen stellt die vorliegende Untersuchung Produkte mit und ohne Kinderoptik aus dem Jahr 2022 für die Kategorien Müsli, Flakes und andere knusprige Getreideerzeugnisse gegenüber. Hierfür werden signifikante Unterschiede in den Energie- und Nährstoffgehalten betrachtet und die Nährstoffzusammensetzung anhand des Nutri-Score bewertet. ...

Abstract

Im Jahr 2022 wurden im Rahmen des Produktmonitorings als Teil der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten zum dritten Mal Frühstückscerealien erhoben. Es erfolgte eine gegenüberstellende Auswertung der deklarierten Energieund Nährstoffgehalte von Produkten mit und ohne Kinderoptik auf Gesamtebene sowie für Müslis, Flakes und knusprige Getreideerzeugnisse. Zusätzlich wurde für alle Produkte der Nutri-Score berechnet. Produkte ohne Kinderoptik (85 %) waren überwiegend Müslis, Produkte mit Kinderoptik (15 %) neben Müslis vor allem knusprige Getreideerzeugnisse. Für Produkte mit Kinderoptik ergaben sich anteilig mehr Produkte mit Nutri-Score C–E als bei Produkten ohne Kinderoptik. Gleichzeitig hatten Produkte mit Kinderoptik einen statistisch signifikant höheren mittleren Zuckergehalt (17,1 g/100 g vs. 14,3 g/100 g), jedoch einen niedrigeren Fettgehalt (7,2 g/100 g vs. 11,4 g/100 g). Die Ergebnisse legen nahe, dass weiteres Reformulierungspotenzial besteht, insbesondere bei Produkten mit Kinderoptik.



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 5/2025 auf den Seiten M287 bis M293.

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