Kinder erleben die Schlachtung eines Nutztieres: Kritische Reflexionen zu einem Projekt

  • 14.05.2025
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  • Lotte Rose
  • Martina Überall
  • Theres Rathmanner

Im Sinne der kritischen Verbraucher*innenbildung braucht es Lernanlässe für junge Menschen zur Auseinandersetzung mit den Produktionsbedingungen tierischer Lebensmittel. Allerdings wird das Schlachten oft ausgeklammert und tabuisiert und bleibt ein umstrittenes Bildungsthema. Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) Österreich führte das Projekt „Lebensmittel Lebewesen“ im Rahmen des Ernährungsbildungsprogrammes „Schule des Essens“ durch, um die Nutztiertötung mit Kindern zu thematisieren. Das Projekt wurde wissenschaftlich begleitet und schloss die Schweineschlachtung mit anschließender Verarbeitung ein. Der Beitrag rekonstruiert die Vorgänge des Projektes und reflektiert sie kritisch.

Einleitung

Die Tötung von Nutztieren ist Alltag einer fleischkonsumierenden Gesellschaft. Dies wird tabuisiert und in Schlachthäusern verschlossen [1], rückt aber doch immer wieder in den kritischen Fokus. Nicht nur aus ökologischen, auch aus tierschützerischen und ethischen Gründen verstärkt sich derzeit die Problematisierung des Fleischkonsums und des damit verbundenen Umgangs mit Tieren. In der Tötung spitzt sich das Unbehagen einer tierverzehrenden Gesellschaft ethisch zu [2]. Dieses Unbehagen steigert sich noch einmal in Bezug auf Kinder. Sie sollen möglichst nicht mit diesen Vorgängen konfrontiert werden, weil sie als psychisch besonders vulnerabel gelten [3].
So erstaunt nicht, dass die Nutztiertötung sich als Bildungsgegenstand äußerst schwertut. Im Zuge der Debatten zur erforderlichen Ernährungswende rücken zwar Maßnahmen kritischer Verbraucher*innenbildung verstärkt in den Blick [4], und es gibt mittlerweile außerschulische und schulische Programme der Ernährungsbildung, in denen auch der Fleischkonsum als Bildungsgegenstand durch differenzierte Lernziele ausformuliert wird (u. a. [5]). Gleichwohl bleibt das Schlachten hierbei regelhaft ausgeklammert. ...



Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 5/2025 auf den Seiten M294 bis M302.

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