Nanotechnologie in der Lebensmitteltechnologie – Chancen und Herausforderungen

Interview mit Jochen Weiss, Stuttgart-Hohenheim

Neue Technologien eilen oft der öffentlichen bzw. politischen Diskussion voraus. Während viele Verbraucher die schmutzabweisenden Nanobeschichtungen auf Kleidern und Gebrauchsgegenständen durchaus positiv sehen und auch die Heilsversprechen von nanoskalierter Kosmetika Anhänger finden, könnte sich „Nano in Lebensmitteln“ zu einem ähnlich kontroversen Thema entwickeln, wie die Gentechnik. Professor Jochen WEISS ist Prorektor für Forschung der Universität Hohenheim und Leiter der Abteilung Technologie Funktioneller Lebensmittel. Im Gespräch mit der Ernährungs Umschau schildert er – ergänzend zu seinem Beitrag ab S. 44 – welche Herausforderungen die Nanotechnologie an den Gesetzgeber und die Lebensmittelanalytik stellt.

Herr Professor WEISS, wo und in welchem Umfang wird Nanotechnologie bereits bei Lebensmitteln eingesetzt? Welche Produkte sind in Deutschland im Handel?

WEISS: Im Lebensmittelbereich werden derzeit keine anorganischen Materialien in Nanogröße bewusst eingesetzt. Allerdings wurde Siliziumdioxid mit einer Partikelgröße von 50 bis 200 nm in Lebensmitteln nachgewiesen. Kieselsäure ist als Zusatzstoff (E 551) nach der Zusatzstoff-Zulassungsverordnung für Trockenlebensmittel oder Aromen zugelassen. Hierbei ist jedoch unklar, ob es sich hier um Verunreinigungen handelt, die bei der Herstellung von größeren Aggregaten aus Siliziumdioxid entstehen, das als Fließ- und Rieselhilfe für pulverförmige Produkte eingesetzt wird. Außerdem werden mizellare Systeme aus zugelassenen Emulgatoren (

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