Vergiftungen im Haushalt

In Deutschland kommt es jährlich zu ca. 200 000 Vergiftungsfällen. Im Lebensbereich Haushalt sind Medikamente, Haushalts- und Gartenchemikalien sowie Kosmetika die Hauptrisikoquellen. Wie sieht es mit dem Lebensraum Küche aus? Spielen Vergiftungen mit Lebensmitteln1 und/oder Küchenchemikalien eine Rolle? In Deutschland sind die regionalen Giftnotrufe/Giftinformationszentren (• Tabelle 1) erste Anlaufstelle bei Verdacht auf eine Vergiftung. Im Interview beantwortete die Leiterin des Gemeinsamen Giftinformationszentrums der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, Dr. Dagmar Prasa, Fragen zum Thema.

Frau Dr. Prasa, zum Lebensraum Küche: Welche Vergiftungsgefahren bestehen hier besonders für Kinder?
Die häufigsten Vergiftungsunfälle bei Kindern in der Küche betreffen Reinigungsmittel. Dazu gehören z. B. Spülmittel, Geschirrreinigungstabs und Klarspüler für die Geschirrspülmaschine. Die Mittel locken oft mit ihrer Farbe, dem Geruch nach Früchten oder dem Aussehen wie Bonbons. Nach dem Verschlucken können Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten. Als Komplikation kann es zur Aspiration kommen. Gefährlicher wird es, wenn Rohrreiniger getrunken werden. Sie können schwere Verätzungen im Magen-Darm-Trakt hervorrufen. ...

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1 Gemeint ist die Aufnahme toxischer Inhaltsstoffe, z. B. giftiger Pflanzenteile in Abgrenzung zum Begriff Lebensmittelvergiftung, der i. d. R. Symptome nach dem Verzehr verdorbener/mit Mikroorganismen kontaminierter Lebensmittel bezeichnet.



Das vollständige Interview finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 6/2022 auf den Seiten M322 bis M326.

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