Lösungsbogen EU 04/13: Ernährungstherapie bei Nierenerkrankungen

Die jeweils richtige Antwort ist fett hinterlegt:

1. Ernährungstherapeutische Ziele in der Prädialysephase von Nierenerkrankungen
    bestehen darin, …

  • durch eine bevorzugt cholesterinarme Ernährung die Blutfette zu senken. 
  • durch eine eiweißkontrollierte und kochsalzreduzierte Ernährung das Fortschreiten der Niereninsuffizienz zu verlangsamen. 
  • durch eine starke Eiweißreduktion die Vergiftung des Körpers mit harnpflichtigen Substanzen zu verhindern. 
  • durch die Einschränkung der Trinkmenge einer Gewichtszunahme vorzubeugen.


2. Ernährungstherapeutische Ziele in der Dialysephase von Nierenerkrankungen bestehen darin, …

  • eine Protein-Energie-Mangelernährung zu verhindern sowie das erhöhte kardiovaskuläre Risiko zu senken. 
  • eine Nebenschilddrüsenunterfunktion zu verhindern. 
  • die bei Dialyse problematische Eisenversorgung sicherzustellen. 
  • den Verlust der fettlöslichen Vitamine bei der Dialyse durch kontinuierliche Gabe von Vitaminpräparaten auszugleichen.


3. Für das Fortschreiten einer Nierenerkrankung entscheidende Faktoren sind:
1. die Nierenfunktion selbst
2. der Kohlenhydratgehalt der Nahrung
3. der Grad der Eiweißausscheidung
4. die Höhe des Blutdrucks

  • Nur die Antworten 1 und 2 sind richtig. 
  • Nur die Antworten 3 und 4 sind richtig.
  • Nur die Antworten 1, 3 und 4 sind richtig. 
  • Nur die Antworten 2, 3 und 4 sind richtig.


4. Eine metabolische Azidose in der Prädialysephase …

  • ist eine Nebenwirkung der Niereninsuffizienz, die aber nicht behandelt werden muss. 
  • sollte behandelt werden, wenn der Bikarbonatspiegel < 22 mmol/l beträgt. 
  • führt zu einem anabolen Stoffwechsel. 
  • stellt eine Kontraindikation für eine Therapie mit Natriumbikarbonat bzw. Früchte-/Gemüsegabe dar.


5. Folgende Aussage zur Bedeutung des Kaliums in der Dialysephase ist FALSCH:

  • Zu hohe Kaliumspiegel sind u. a. verantwortlich für eine erhöhte Sterblichkeit von Dialysepatienten. 
  • Die Kaliumzufuhr sollte bei Hämodialysepatienten mit Neigung zur Hyperkaliämie unter 40 mg/kg KG liegen. 
  • Zur Verringerung des Kaliumgehalts der Nahrung sollte die Koch-/Dosenflüssigkeit kaliumhaltiger Lebensmittel nicht mitverzehrt werden. 
  • Die Beobachtung der Kaliumspiegel ist bei Peritonealdialyse-Patienten wichtiger als bei Hämodialyse-Patienten.


6. Welche Maßnahmen werden zur notwendigen Beschränkung der Phosphatzufuhr empfohlen?

1. eine stark eiweißreduzierte Kost in allen Phasen der Nierenerkrankung
2. eine diätetische Phosphatrestriktion
3. das Meiden von Lebensmitteln mit Phosphatzusätzen
4. der Einsatz von Phosphatbindern, wenn die diätetische Phosphatreduktion keine ausreichende
    Wirkung zeigt

  • Nur Antwort 1 ist richtig.
  • Nur Antwort 3 ist richtig. 
  • Nur die Antworten 2 und 4 sind richtig. 
  • Nur die Antworten 2, 3 und 4 sind richtig.


7. Der Energiebedarf eines Dialysepatienten …

  • entspricht dem Bedarf eines nierengesunden Patienten. 
  • ist aufgrund des Bewegungsmangels geringer als der eines nierengesunden Patienten. 
  • liegt bei 30–40 kcal/kg KG/Tag in Abhängigkeit von der körperlichen Aktivität. 
  • sollte durch maximal 20 Energie-% Fett gedeckt werden.


8. Als Ursache für die Protein-Energie- Mangelernährung bei fortgeschrittenen
    Nierenerkrankungen steht folgender Faktor NICHT in der Diskussion:

  • unzureichende Verdauung von Eiweiß und Kohlenhydraten 
  • unzureichende spontane Eiweiß- und Energiezufuhr 
  • anorektischer Effekt von Urämietoxinen 
  • chronische Inflammation


9. Folgende Aussage zur Gefahr einer Mangelernährung bei Nierenerkrankungen trifft
    zu:

  • Durch ein Ernährungsprotokoll wird eine mögliche Mangelernährung fast durchgängig aufgedeckt. Weitere Untersuchungen sind nicht nötig. 
  • Bei fortschreitenden Nierenerkrankungen sollten regelmäßig verschiedene Parameter untersucht werden, die auf eine Mangelernährung hindeuten können, z. B. Body Mass Index Albuminkonzentration. 
  • Der Einsatz eines Fragebogens zur Einschätzung einer Mangelernährung (z. B. SGA = Subjective Global Assessment) ist aufgrund fehlender Genauigkeit für Nierenpatienten ungeeignet.
  • Ein Gewichtsverlust von 5 % innerhalb von 12 Monaten ist ein Zeichen für eine Mangelernährung.

 

10. Der folgende Parameter gehört NICHT zu den Bausteinen des Erkennens einer
      Mangelernährung:

  • Body Mass Index < 23 kg/m2
  • Fettmasse < 10 % 
  • Gesamtkörpermasse Muskelmasseverlust > 5% in 3 Monaten 
  • Muskelmasseverlust > 5% in 12 Monaten

 

 

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