Lösungsbogen EU 02/13: Ernährungsberatung in Gruppen Teil 1: Prinzipien und Rahmenbedingungen

Die jeweils richtige Antwort ist fett hinterlegt:

1. Welches der folgenden Merkmale gehört NICHT zu den Kennzeichen einer „Gruppe“?

  • Mitglieder einer Gruppe sind durch soziale Kontakte zeitlich relativ beständig miteinander verbunden. 
  • Jedes Mitglied hat eine bestimmte Stellung in der Gruppe. 
  • Der Begriff „Gruppe“ wird erst bei mehr als 5 Mitgliedern verwendet. 
  • Gruppenmitglieder sind durch ein Wir-Gefühl verbunden, wodurch es zu einer Abgrenzung gegenüber Fremdgruppen kommen kann.


2. In der Ernährungsberatung dient die Gruppenberatung dazu, …

  • dass die Teilnehmer Erfahrungen austauschen, sich gegenseitig motivieren und gemeinsam Lösungsstrategien erörtern. 
  • dass die Teilnehmer sich gegenseitig in ihren Erfolgen zur Verhaltensänderung kontrollieren. 
  • vorgegebene Handlungspläne an möglichst viele Teilnehmer gleichzeitig weiterzugeben. 
  • dass die Teilnehmer durch die Gruppe vermehrt dazu angeregt werden, auf den Gruppenleiter zu hören.


3. Welche der folgenden Aussagen zu Hintergründen und Vorerfahrungen von Teilnehmern ist/sind richtig?
1. Die erste Gruppe, an der Menschen „teilnehmen“, ist die Familie, in der sie als Kind aufwachsen.
2. Jeder Mensch verfügt über eigene Vorerfahrungen mit verschiedenen Gruppen.
3. Teilnehmer, die noch in keiner sozialen Gruppe eingebunden waren, sind unvoreingenommen
    und arbeiten deshalb am besten mit.
4. Die Teilnehmer haben ganz unterschiedliche Vorstellungen davon, wie eine Gruppe funktioniert
    und welche Rolle sie darin spielen wollen.

  • Nur Antwort 2 ist richtig.
  • Nur die Antworten 2 und 3 sind richtig. 
  • Nur die Antworten 1, 2 und 4 sind richtig. 
  • Alle Antworten sind richtig.


4. Wurde Teilnehmern die Teilnahme an einer Beratungsgruppe „verordnet“, trifft folgendes zu:

  • Unmotivierte Teilnehmer, die die Verordnung als nicht sinnvoll empfinden, benötigen ein besonderes Maß an  Information zu Vorgehen und Ziel der Gruppe sowie an Zuwendung durch den Berater. 
  • Unmotivierte Teilnehmer, die die Verordnung als nicht sinnvoll empfinden, machen die Gruppe   kaputt und sollten deshalb nicht aufgenommen werden. 
  • Teilnehmer, die die Beratung „verordnet“ bekommen haben, profitieren am meisten davon, weil sie ein Gefühl innerer Verpflichtung haben. 
  • Ob ein Teilnehmer freiwillig kommt oder nicht, sollte vom Gruppenberater nicht beachtet       werden, da eine möglicherweise fehlende Eigenmotivation so am besten durch den     Gruppenprozess kompensiert wird.


5. Die Hauptaufgaben eines Beraters bestehen darin, …
1. in der Gruppe ein Lern- und Erfahrungsfeld zu schaffen, in dem die Teilnehmer ihre eigenen
    Entscheidungen treffen können.
2. eine wertschätzende Atmosphäre herzustellen, in der die Teilnehmer sich unvoreingenommen
    begegnen und voneinander profitieren können.
3. geeignete Methoden auszuwählen, die der Arbeitsweise und dem Stand der Teilnehmer
    entsprechen.
4. die Teilnehmer in der Entwicklung eigener Ideen und Umsetzungsstrategien zu unterstützen.

  • Nur die Antworten 1 und 3 sind richtig.
  • Nur die Antworten 2 und 4 sind richtig. 
  • Nur die Antworten 2, 3 und 4 sind richtig. 
  • Alle Antworten sind richtig.


6. Folgendes ist KEIN Prinzip der Gruppenberatung:

  • „Die Teilnehmer da abholen, wo sie stehen.“
  • „Arbeitsformen beibehalten.“
  • „Aus der Sicherheit über die Unsicherheit in die Sicherheit.“
  • „Gruppenberatungsarbeit ist Motivationsarbeit.“


7. Ein fertig vorgegebenes und durchgeplantes Konzept in der Gruppenberatung …

  • ist für die Ernährungsberatung in der Regel nicht geeignet.
  • ist hinderlich für die Entwicklung einer individuellen Berater-Teilnehmer-Beziehung.
  • sollte möglichst strikt eingehalten werden, da nur so eine gute Qualität und Kontinuität gewährleistet wird. 
  • kann vom Berater mit zunehmender eigener Erfahrung weiterentwickelt und an seine Arbeitsweise und die jeweilige Gruppe angepasst werden.


8. Was ist mit „Schulprojektion“ gemeint?

  • Aspekte wie „Leistung erbringen müssen“ und „bewertet werden“ erinnern an Situationen in der Schule. 
  • Teilnehmer tauschen sich zu ihren früheren Schulerfahrungen aus. 
  • Es besteht ein natürliches Gefälle zwischen dem Wissen des Beraters und dem Wissen der Teilnehmer – wie bei Lehrern und Schülern. 
  • Da alle Teilnehmer Erfahrungen aus ihrer Schulzeit mitbringen, sollten diese in der Beratungssituation von der Leitung mit einbezogen werden.


9. Der Vorteil einer kleineren Gruppe besteht vor allem …

  • in der größeren Homogenität der Gruppe.
  • darin, dass die Teilnehmer sich weniger stark herausgefordert fühlen. 
  • in der Möglichkeit, intensiver auf den Einzelnen einzugehen. 
  • in der Zeitersparnis.


10. In Gruppen mit dem Ziel der Veränderung von Ernährungsgewohnheiten versteht sich der Berater selbst vorrangig als

  • Experte 
  • Moderator
  • Lehrer
  • Trainer

 

 

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