Lösungsbogen EU 12/16: Update Säuglingsernährung

Die jeweils richtige Antwort ist fett hinterlegt:

1.  Welche Aussage zum Stillen ist korrekt?

  • Eine ausschließliche Stilldauer von 6 Monaten gilt als wünschenswertes Ziel. 
  • Wenn Säuglinge nicht oder nicht ausreichend gestillt werden, sollen sie eine industriell hergestellte Säuglingsnahrung oder eine gemäß den Empfehlungen im Ernährungsplan selbst hergestellte Säuglingsmilch erhalten. 
  • Nachdem der Säugling im Alter von etwa 3–4 Monaten sein Geburtsgewicht verdoppelt hat, kann der Eisenbedarf durch ausschließliches Stillen nicht mehr gedeckt werden. 
  • Nach Einführung der Familienkost nach etwa 9 Monaten sollte zügig abgestillt werden.


2. Die pädiatrischen Fachgesellschaften raten im 1. Lebensjahr bei Säuglingen zur Supplementierung von …

  • Vitamin C, Vitamin D und Kalzium. 
  • Vitamin C, Vitamin B6 und Eisen. 
  • Vitamin D, Vitamin B12 und Zink. 
  • Vitamin D, Vitamin K und Fluorid. 


3.  Welche gesetzlichen Regelungen gelten seit 2016 europaweit für die Herstellung von Säuglingsnahrungen?

  • Ab 2020 ist der Zusatz von Docosahexaensäure (DHA) in industriell hergestellten Säuglingsnahrungen Pflicht. 
  • Die Anfangsnahrung muss nach Einführung der Beikost durch Folgenahrung ersetzt werden, da diese am besten auf die Bedürfnisse des Säuglings abgestimmt ist. 
  • Sie dürfen keine Zusätze von Probiotika und/oder Präbiotika enthalten, da deren gesundheitliche Vorteile nicht zweifelsfrei belegt sind. 
  • Sie werden auf Basis von Soja- oder Mandelmilchproteinisolaten hergestellt.


4. Ab dem 5. bis 7. Lebensmonat wird die schrittweise Einführung von Beikost empfohlen. Welche der folgenden Aussagen zur Beikost ist NICHT korrekt?

  • Der Beginn der Beikosteinführung ist u. a. abhängig von der motorischen Entwicklung der Säuglinge, die individuelle Unterschiede aufweist. 
  • Es werden nur wenige Obst- und Gemüsesorten für die Verwendung von Beikost empfohlen, um den Gastrointestinaltrakt nicht zu überfordern. 
  • Bei Getreide sollte bevorzugt Vollkorn, bei Pflanzenölen bevorzugt Rapsöl ausgewählt werden. 
  • Die limitierenden Nährstoffe der Milchernährung werden durch die verschiedenen Breimahlzeiten ausgeglichen, wenn diese in der empfohlenen Abfolge und Rezeptur gefüttert werden. 


5.  Welche der folgenden Lebensmittelkombinationen kommt als „zweiter Brei“ in Frage?

  • Haferflocken mit Milch angerührt, pürierte Himbeeren 
  • Kartoffeln, Möhren, Hähnchen püriert mit Rapsöl und Orangensaft 
  • Kartoffeln, Möhren mit Milch püriert 
  • Haferflocken mit Wasser angerührt, Apfelmus


6. Welche der folgenden Aussagen zum Nährstoffgehalt in der Beikost ist korrekt?

  • Der Proteingehalt sollte so gering wie möglich sein, um das spätere Adipositasrisiko zu reduzieren.
  • Da fettreicher Fisch hohe Gehalte an DHA und EPA aufweist, sollte er alle 2–3 Wochen das Fleisch im Kartoffel-Gemüse-Fleisch-Brei ersetzen. 
  • Wie auch in anderen Ländern wird in Deutschland eisenangereichertes Getreide als erste Beikost gegeben, um den Eisenbedarf des Säuglings decken zu können. 
  • Wenn die Beikost selbst zubereitet wird, ist eine Jod-Supplementation für Säuglinge empfehlenswert. 


7.  Mit der Einführung von Beikost wird die Nahrung fester. Zusätzliche Flüssigkeit …

  • wird mit Einführung des ersten Breis benötigt. 
  • sollte überwiegend in Form von Saftschorlen gegeben werden. So werden gleichzeitig Vitamine aus dem Fruchtsaft aufgenommen. 
  • sollte überwiegend in Form von frischem Leitungswasser, stillem Mineralwasser oder ungesüßten Kräuter-/Früchtetees gegeben werden. 
  • sollte in einer Menge von 150–200 mL pro Mahlzeit gegeben werden.


8.  Welche Empfehlung wird zur Allergieprävention nicht gestillter Kinder mit erhöhtem Allergierisiko ausgesprochen?

  • eine partiell hydrolysierte Säuglingsnahrung (HA-Nahrung) 
  • eine spätere Einführung der Beikost als bei nicht allergiegefährdeten Kindern 
  • Verzicht auf Kuhmilch, Weizen und Fisch in den ersten Monaten der Beikostphase 
  • frühzeitige Einführung des Baby-Led Weaning


9. Baby-Led Weaning …

  • sollte spätestens ab dem 6. Lebensmonat eingeführt werden, da die senso-motorischen Fähigkeiten dann soweit ausgereift sind, dass die Säuglinge sich selbst füttern können.
  • bietet durch die abwechslungsreiche Kost Vorteile gegenüber der Breikost bei der Versorgung mit den kritischen Nährstoffen Jod und Eisen. 
  • ist gut zur Ergänzung der Breikost geeignet, da so die Versorgung mit allen Nährstoffen sichergestellt wird und gleichzeitig eine Gewöhnung an sensorisch vielfältige Lebensmittel geschieht. 
  • hat sich in zahlreichen Studien als geeignete Beikostform für Säuglinge herausgestellt. 


10.  Welche Aussage zu vegetarischer und veganer Ernährung von Säuglingen ist FALSCH?

  • Um den Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei an eine vegetarische Kost anzupassen, sollte das Fleisch durch eisenhaltiges Gemüse (z. B. Brokkoli oder Spinat) ausgetauscht werden. 
  • Durch die Kombination von eisenreichem Vollkorngetreide und Vitamin-C-reichem Obstsaft/Obstmus werden Menge und Verfügbarkeit von Eisen optimiert. 
  • Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt: Keine vegane Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit sowie im gesamten Kindes- und Jugendalter. 
  • Vitamin B12 muss bei veganer Ernährung über angereicherte Lebensmittel zugeführt oder supplementiert werden.
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