Frühstücksgewohnheiten und kognitive Leistungsfähigkeit bei Kindern und Jugendlichen

Wie gesichert sind die Zusammenhänge?

Julia Kircher, Kathrin Kohlenberg-Müller, Fulda

Peer-Review-Verfahren | Eingegangen: 21.12.2011 | Akzeptiert: 23.01.2012

Das Frühstück wird häufig als die wichtigste Mahlzeit des Tages bezeichnet. Dennoch lassen junge Menschen das Frühstück eher als jede andere Mahlzeit ausfallen. Frühstücksverzicht birgt die Gefahr einer unzureichenden Energie- und Nährstoffzufuhr und kann mit ungünstigen Folgen für die geistige Entwicklung assoziiert sein, die in dieser Altersgruppe entscheidend für den schulischen Ausbildungsweg ist. Doch welche gesicherten Zusammenhänge bestehen zwischen Frühstück und kognitiver Leistungsfähigkeit bei Kindern und Jugendlichen?

10–30 % der Kinder und Jugendlichen in Europa und den USA verzichten auf eine morgendliche Mahlzeit, was mit ungünstigen Folgen für die Gesundheit und kognitive Leistungsfähigkeit verbunden sein kann. Die vorliegende Übersicht setzt sich differenziert mit dem Einfluss von Frühstück auf verschiedene Parameter für die Kognition auseinander. Nach systematischer Literaturrecherche wurden neun europäische Originalarbeiten analysiert, die als kognitive Parameter Konzentration, Aufmerksamkeit, Kurzzeitgedächtnis, Stimmung und Kreativität untersuchen.

Die Analyse der Studiendesigns zeigt eine unvollständige, nicht einheitliche und nicht eindeutige Erfassung der Frühstücksgewohnheiten, sowie eine Vielfalt an verschiedenen kognitiven Testverfahren, deren Gütekriterien meist nicht offengelegt werden. Zusammenfassend wird der Einfluss des Frühstücks auf die kognitive Leistungsfähigkeit als möglich eingestuft. Gefordert werden standardisierte Testverfahren, um den Einfluss nutritiver Interventionen auf die kognitive Leistungsfähigkeit präzise bestimmen und passgenaue gesundheitsfördernde Interventionen entwickeln zu können.

Schlüsselwörter: Frühstücksgewohnheiten, Ernährungsgewohnheiten, Kinder und Jugendliche, kognitive Leistungsfähigkeit, Kognition

Breakfast habits and cognitive performance in children and adolescents
What’s the evidence?

10–30 % of children and adolescents in Europe and in the USA skip breakfast, which may have unfavourable consequences for health and cognitive performance. This overview examines the influence of breakfast on different cognitive parameters.

The systematic literature research identified nine European studies focussing on the cognitive parameters of concentration, attention, short-term memory, mood and creativity. The analysis of the study designs shows that breakfast habits were incompletely, inconsistently and ambiguously recorded. A variety of different cognitive tests were used, often without clear quality criteria. In summary, the influence of breakfast on cognitive performance is categorized as “possible”. Studies on the effect of nutrition on cognitive performance may be used to develop health promotion prevention, but only with standardized tests of cognitive function.

Keywords: Breakfast habits, dietary habits, children and adolescents, cognitive performance, cognition

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 06/12 von Seite 312 bis 318.

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