Wie teuer ist die Ernährung von Kindern und Jugendlichen bei verschiedenen Szenarien der Lebensmittelauswahl?

Vergleich der derzeitigen mit der empfohlenen Ernährung

Peer-Review-Verfahren | Eingegangen: 07.03.2011 | Akzeptiert: 17.08.2011

Ute Alexy, Kerstin Clausen, Anna Köpper, Mathilde Kersting, Dortmund

Eine immer wiederkehrende Frage in der öffentlichen Diskussion ist: Geben wir Deutschen für unsere Ernährung zu wenig Geld aus? Doch wie teuer ist die tatsächliche Ernährung von Kindern und Jugendlichen im Vergleich zu einer Ernährung, die den aktuellen primärpräventiven Empfehlungen des Forschungsinstituts für Kinderernährung entspricht?

Neben geschmacklichen Vorlieben oder Gewohnheiten können auch der Preis von Lebensmitteln und die daraus resultierenden Kosten das Ernährungsverhalten beeinflussen. Aus diesem Grund stellt sich die Frage, wie teuer eine Ernährung entsprechend den aktuellen primärpräventiven Empfehlungen für Kinder und Jugendliche (Optimierte Mischkost, OMK) im Vergleich zur derzeitigen Ernährung (geschätzt aus 1100 Ernährungsprotokollen von 3- bis 18-jährigen Probanden der DONALD Studie) ist. Die Preiserhebung für 356 empirisch ermittelte repräsentative Lebensmittel aus 14 Lebensmittelgruppen erfolgte im August 2009 in zwei Discountern (Aldi, Lidl) und zwei Supermärkten (Edeka, Rewe) in Dortmund.

Mit dem Alter stiegen die mittleren Lebensmittelkosten pro Tag im untersuchten Altersbereich von 2,65 € (Jungen) und 2,50 € (Mädchen) um das 1,8-fache (Jungen) und 1,5-fache (Mädchen) an (Minimumpreise). Die Kosten pro 1000 kcal lagen zwischen etwa 2 und 4 € (Minimum-/Maximumpreise). Die größten Kostenanteile in der DONALD Studie hatten im Mittel der Altersgruppen Fleisch/Wurst, Getränke sowie Milch/Frischmilchprodukte mit jeweils 12–13 % der Tageskosten. Die Kosten von Obst und Gemüse machen zusammen 14 % der Tageskosten aus. Pro 1000 kcal war die OMK preiswerter als die derzeitige Ernährung (1,31–1,35 €), wenn keine Fertigprodukte bei der Kostenkalkulation berücksichtig wurden (2,47 €). Die Auswertung zeigt, dass die OMK beim Verzicht auf Fertig- und Markenprodukte und Bevorzugung preiswerter Lebensmittel günstiger sein kann als die derzeitige Ernährung.

Schlüsselwörter: Kinderernährung, Kinder und Jugendliche, Lebensmittelkosten, Lebensmittelpreise, Lebensmittelauswahl, Optimierte Mischkost

 

 

How expensive is it to feed children and adolescents with different scenarios for food selection?

Comparison of actual and recommended nutrition

Ute Alexy, Kerstin Clausen, Anna Köpper, Mathilde Kersting, Dortmund

Aside from personal tastes and habits, food consumption can be influenced by food prices. It may then be asked how expensive nutrition is in accordance with the current recommendations for primary prevention for children and adolescents (optimised mixed diet, OMD), in comparison with actual current nutrition – as estimated from 1100 nutritional records from the 3–18 year old volunteers in the DONALD study.

The prices for 356 empirically determined typical foods in 14 food groups were determined in August 2009 in two discount chains (Aldi, Lidl) and two supermarkets (Edeka, Rewe) in Dortmund. Between the ages of 3 and 18 years, the initial daily food costs of 2.65 € (boys) and 2.50 € (girls) increased by factors of 1.8 (boys) and 1.5 (girls) (minimum prices). The costs per 1000 kcal were between about 2 and 4 € (minimum/maximum prices).

The most important components of the costs in the DONALD study were meat and salami, drinks and dairy products, which each corresponded to 12–13 % of the daily food costs; fruit and vegetables together only made up 14 % of the costs. Per 1000 kcal, the OMD was cheaper than actual current nutrition as long as only staple foods were considered (1.31–1.35 €). Including special food brands resulted in higher costs (2.47–5.41 €/1000 kcal). Our evaluation shows that a healthy diet can be less expensive than the present diet, as long as staple and low cost foods are preferred.

Keywords: child nutrition, children and adolescents, food costs, food prices, food selection, optimised mixed diet

 

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 02/12 von Seite 72 bis 77.

 

 

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