#EUfaktenfreitag: Fruktosemalabsorption

In dieser Ausgabe stellen wir wieder einen unserer „Faktenfreitage“ von unserem Instagram Account @ernaehrungsumschau vor:

Wird in der Arztpraxis bei älteren Kindern oder Erwachsenen eine Fruktosemalabsorption (fälschlicherweise manchmal als Fruktoseintoleranz bezeichnet) diagnostiziert, handelt es sich nicht um eine Intoleranz! Fruktosehaltige Lebensmittel wie Früchte sowie sorbithaltige Lebensmittel sollten in diesem Fall für ca. zwei bis vier Wochen stark reduziert werden, damit der Darm nicht mehr mit Fruktose überlastet ist und die Symptome sich bessern. Danach kann Fruktose nach Verträglichkeit in der Nahrung enthalten sein. Eine komplette Fruktoseintoleranz gibt es als erbliche Krankheit, die sog. Hereditäre Fruktoseintoleranz (HFI).
Symptome der HFI treten bereits bei der Einführung von Beikost im Babyalter auf, nicht erst im höheren Alter. Die Betroffenen dürfen lebenslang nur äußerst geringe Mengen an Fruktose aufnehmen, da diese im Körper nicht verstoffwechselt werden kann und auf Dauer schwerste Organerkrankungen verursacht. Betroffene Erwachsene tolerieren durchschnittlich nur bis zu 2–2,5 g Fruktose täglich (die durchschnittliche Aufnahme in Deutschland liegt bei 35–50 g).

Quelle: Och U, Fischer T, Marquardt T: Ernährungstherapie bei angeborenen Stoffwechselerkrankungen. Teil 4: Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels. Ernährungs Umschau 2022; 69(2): M90-107.



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 4/2022 auf Seite M186.

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