Ernährungsprotokoll: Portionsgrößen schätzen mit „Fingerbreit-Methode“

Wissenschaftler der University of Sydney in Australien haben eine Methode entwickelt, mit der man auch ohne Waage Lebensmittelportionsgrößen einschätzen kann. Die Fingerbreite wird hier als Maß verwendet, um die Menge und das Gewicht an Essen sowie Flüssigkeit in Gläsern einzuschätzen. Die Anzahl der Finger, kombiniert mit geometrischen Formeln von Volumen und Dichte der Lebensmittel, ermögliche eine objektive und vergleichsweise präzise Schätzung des Gewichts des Essens [1].

In der Studie von Alice GIBSON wurde das geschätzte Gewicht mithilfe der „Fingerbreite-Methode“ mit dem eigentlichen Gewicht des Essens verglichen, gleichzeitig wurden andere Möglichkeiten zur Messung, bspw. durch Fäuste, Fingerspitzen oder Daumen, ausprobiert. Die Teilnehmer bekamen als Aufgabe, die Portionsgröße von 42 im Voraus gewogenen Lebensmitteln sowie Flüssigkeiten einzuschätzen. Die vorgeschlagenen handbasierten Methoden wurden mit Haushaltsmethoden wie Messbechern oder Löffeln sowie mit subjektiv getroffenen Beschreibungen (klein, mittel oder groß) verglichen und tatsächlich als präziser befunden. Mithilfe der Fingerbreit- Methode wurden 80 % der Lebensmittel mit einer maximalen Abweichung von höchstens 25 % geschätzt. Im Gegensatz dazu erreichten nur 29 % jener mit Haushaltsmethoden gemessenen diesen Wert.

Wenngleich noch mehr Forschung auf diesem Gebiet erforderlich ist, sehen die Autoren großes Potenzial zur Weiterentwicklung der Fingerbreit-Methode, bspw. durch die Verbindung mit Apps, welche die Einschätzungen automatisieren und präzisieren könnten.

Literatur: 1. Gibson AA et al. (2016) Accuracy of hands v. household measures as portion sizes estimation aids. JNS 5: e29, 1–11

Quelle: Institut Ranke-Heinemann/Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund, Pressemeldung vom 21.07.2016


Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 09/16 auf Seite M497.

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