Ernährungspolitik: Klimaschutzplan 2050

Ein erster Entwurf des „Klimaschutzplans 2050“ des Bundesumweltministeriums in diesem Jahr berücksichtigte erstmals auch den Bereich Ernährung, um eine Verbesserung der Bevölkerungsgesundheit und des Umweltschutzes durch weniger tierische Lebensmittel zu erreichen. Um die Wiederkäuerbestände zu senken, sollte bis 2050 der Fleischkonsum in Deutschland halbiert (!), und auch der Konsum von tierischen Lebensmitteln wie Milch, Butter und Käse gesenkt werden.

Am 06.09.2016 legte Bundesumweltministerin Barbara HENDRICKS jedoch einen überarbeiteten Entwurf zum Klimaschutzplan 2050 vor. Im Vergleich zu früheren Entwürfen hat das Bundesumweltministerium laut Vegetarierbund Deutschland e. V. (VEBU) viele Punkte aufgeweicht und konkrete Ziele gestrichen. So fehlen die in früheren Entwürfen enthaltenen, konkreten Forderungen wie ein Abbau der Wiederkäuerbestände und eine gesamtgesellschaftliche Reduzierung des Fleischkonsums. Der VEBU sieht diese Entwicklung kritisch: „Pflanzliche Ernährung ist aktiv gelebter Klimaschutz. Deutschland wird seine Klimaschutzziele ohne die Einbeziehung der Potenziale der pflanzlichen Ernährung nicht erreichen. Diese gehören daher zwingend in den Klimaschutzplan", so Sebastian JOY, Geschäftsführer des VEBU.

Quellen:
- Edelman.ergo GmbH, Pressemeldung vom 09.08.2016
- Wissenschaftlicher Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) und Wissenschaftlicher Beirat für Waldpolitik (WBW), Pressemeldung vom 02.09.2016
- VEBU (Vegetarierbund Deutschland e. V.), Pressemeldung vom 08.09.2016



Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 10/16 auf Seite M567.

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