Neue heimische Gemüsesorten: Edamame, Vulkanspargel, KaRuby und SalaCrisp

Regionalität liegt im Trend, ebenso wie Neues aus der Gemüse- und Gourmetwelt. Daher setzen immer mehr deutsche ErzeugerInnen darauf, neben altbewährten Produkten auch Neues und teilweise sogar Exotisches anzubauen.

Vorausgesetzt, diese Neulinge haben eine reelle Chance in unseren klimatischen Breitengraden, so wie Ingwer und Safran oder die ebenfalls hierzulande angebauten Süßkartoffeln, Physalis, Kalettes oder auch Pimentos de Padron.
Damit kommt die deutsche Landwirtschaft nicht nur der veränderten Esskultur entgegen, sondern leistet durch kurze Transportwege auch einen positiven Beitrag zur Ökobilanz. Zudem wirkt sich dies positiv auf den Geschmack aus: Wegen der kurzen Transportwege können alle Produkte bis zum optimalen Erntezeitpunkt an der Pflanze reifen.

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Edamame
Die nussig-süße Sojabohne stammt ursprünglich aus Japan, findet aber auch passende klimatische Bedingungen im Südwesten Deutschlands. Das „Superfood“ ist ebenso wie auch andere Sojabohnensorten aus deutschem Anbau eine nachhaltigere Alternative zu den importierten Varianten – wenngleich sie bislang fast ausschließlich von der Gastronomie verwendet werden. 

  • Edamame haben einen hohen Protein- und Ballaststoffgehalt und enthalten wichtige Aminosäuren.
  • Sie werden im Frühjahr gesät und zwischen August und Oktober geerntet.
  • Traditionell werden Edamame in der Hülse in etwas Salzwasser gekocht – und dann warm genossen (allerdings nur das Innere, nicht die Schote), z. B. bestreut mit etwas Salz und Chiliflocken als Snack oder Beilage zu Fisch-, Nudel- oder Reisgerichten.
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Vulkanspargel
Der auch Puntarelle, Spargelchicorée oder Cimata genannte Vulkanspargel ist in Italien, wo er bereits seit vielen Jahren kultiviert wird, eine beliebte Delikatesse. In Deutschland wird er seit 2020 in der Pfalz angebaut. Der enge Verwandte des Chicorées erinnert optisch an Löwenzahnsalat, da er im Inneren Stiele, die sog. Hüllblätter ausbildet. Von diesen ummantelt wachsen dicke, hohle Triebe, die äußerlich an Spargelköpfe erinnern. Auch wenn er wie Spargel aussieht, erinnert er aufgrund seiner Bitterstoffe geschmacklich eher an Chicorée, Endivie und Radicchio.

  • Vulkanspargel enthält viele Vitamine und Mineralstoffe, v. a. Provitamin A, Kalzium, Phosphor, Eisen und Karotin.
  • Das traditionelle Herbst- und Wintergemüse hat von Oktober bis Januar Saison.
  • Der in der Gastronomie bereits beliebte Vulkanspargel lässt sich auf vielfältige Weise zubereiten: pur als knackiger Wintersalat, warm mit etwas Zucker, Salz und Butter in der Pfanne geschwenkt oder in Kombination mit Pasta.
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KaRuby
Die auffallend rubinrote Möhre, die sich durch einen intensiven Möhren-Geschmack und knackige Struktur auszeichnet, stammt ursprünglich aus Amerika, gedeiht aber auch in den sandigen Böden der Lüneburger Heide. Ihre rubinrote Farbe geht auch beim Schälen und Kochen nicht verloren.

  • Geerntet wird im September und Oktober.
  • KaRuby lassen sich genauso wie übliche orangefarbige Karotten schälen, schneiden und zubereiten – roh oder als gekochte Gemüsebeilage.
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SalaCrisp
Wie die meisten Kopf- bzw. Blattsalate gehört SalaCrisp zur Familie der Korbblütler (Asteraceae), ist jedoch eine neue Sorte, die erst seit 2013 für den Anbau im Freiland zur Verfügung steht. Dort findet er v. a. im Norden, begünstigt durch die Nähe zur Nordsee und die offene Lage nach Westen hin, ideale Anbaubedingungen. Die knackigen Herzblätter erinnern an den typischen Eisbergsalat, die etwas verlängerte Kopfform und der aromatische Geschmack dagegen an den Mini Romanasalat. Durch seine Größe ist SalaCrisp auch für kleine Haushalte bzw. Portionen geeignet.

  • SalaCrisp ist nach 5–10 Wochen erntereif und das ganze Jahr über verfügbar.
  • Strunk abschneiden, die Blätter kurz mit Wasser abspülen und (damit keine Nährstoffe herausgewaschen werden), erst anschließend kleinschneiden.

Quelle: Deutsches Obst und Gemüse, Pressemeldung vom 24.03.2022



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 7/2022 auf Seite M350.

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