Esskultur II: 25 Jahre Dr. Rainer Wild-Stiftung

Essen ist nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern auch eine soziale und kulturelle Handlung. Diese Erkenntnis prägte in den letzten 25 Jahren die Projekte der Dr. Rainer Wild-Stiftung. Regelmäßig gaben ihre Aktivitäten Impulse weit über die Stiftung hinaus. Auch die ERNÄHRUNGS UMSCHAU hat sich oft von diesen Denkanstößen inspirieren lassen.

Zur Jubiläumsveranstaltung am 16. Juni konnte Stifter und Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Rainer Wild zahlreiche Gäste in Heidelberg begrüßen. Zusammen mit der neuen Geschäftsführerin, Dr. Monika Wilhelm, betonte er, dass die Stiftung auch in Zukunft eine seriöse „Stimme der Vernunft“ in der Vielfalt der Ernährungstrends und -interessengruppen bleibe.

Ein Programmpunkt des Abends war der Vortrag „Zukunft Konsum und Ernährung 2025“ von Dr. David Bossart, Gottlieb Duttweiler Institut Zürich. Als Erfolgsfaktor im Lebensmittelmarketing, der weiter an Bedeutung gewinnen wird, nannte er ein klares Werteprofil der Produkte und Dienstleistungen. Hierzu gehören bereits jetzt die Attribute gesund, frisch, regional. In Wohlstandsgesellschaften, in denen alles immer schneller und nahezu überall verfügbar ist, und zugleich das elektronische (Mit)teilen von Erlebnissen immer wichtiger wird, machte er „Eating ist the new shopping“ als Trend aus, denn über Ess-Erlebnisse und Lebensmittelauswahl ließen sich in unserer Gesellschaft Individualität und persönlicher Stil mittlerweile leichter und besser ausdrücken als über Kleidung und Luxusgegenstände. Erfolgreiche Unternehmen würden diesen Trend bedienen, z. B. in Form von kombinierten Einkaufs- und Esserlebnissen (bspw. Markthalle Rotterdam) oder Online-Restaurants, die von Spitzenköchen zubereitete Gerichte – verzehrfertig oder cook & chill – nach Hause liefern.

In einer der nächsten Ausgaben werden wir die zukünftigen Pläne der Stiftung in einem Interview mit Dr. Monika Wilhelm und der neuen wissenschaftlichen Leiterin, Dr. Svenja Stein, vorstellen.



Zur Dr. Rainer Wild Holding GmbH & Co. KG gehören u. a. Beteiligungen an Unternehmen der Lebensmittelerzeugung, der Spielzeug- und Kosmetikindustrie sowie der Konsumentenforschung – und eben die Dr. Rainer Wild-Stiftung.



Den Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 07/16 auf Seite M385.

Das könnte Sie interessieren
Medienumschau 4/2024 weiter
Social Media und der Einfluss auf die Gesundheitskompetenz weiter
Hochschule Osnabrück entwickelt Handlungsempfehlungen gegen Lebensmittelverschwendung weiter
Globale Ernährungswende würde Gewinne in Höhe von mehreren Billionen US-Dollar erzielen weiter
Wirkung von Ballaststoffen auf die Gewichtsreduktion weiter
Folsäure kann angeborene Fehlbildungen verhindern weiter