Medienumschau Juli 2016

  • 14.07.2016
  • Print-News
  • Julia Kugler
  • Isabel Behrendt
  • Dr. Udo Maid-Kohnert
  • Prof. Dr. Claus Leitzmann
  • Stella Glogowski
  • Dr. Sabine Schmidt
  • Dr. Caroline Krämer

Kommunikationspraxis für Ernährungsfachkräfte

Eine zentrale Tätigkeit in der Ernährungsberatung ist das Kommunizieren mit unterschiedlichen Bezugsgruppen (z. B. Klienten, Patienten, Angehörige oder das interdisziplinäre Behandlungsteam) in diversen Beratungs-, Gesprächs- und Schulungssettings.

Die Autoren bieten hierfür eine interessante Auseinandersetzung mit allen relevanten Fragen der Kommunikation. Michael Thiele, Sprecherzieher und Professor für Rhetorik und Englisch, und Dr. Georg Keller, u. a. Leiter der Geschäftsbereiche Weiterbildung und QMS bei der Apothekerkammer Nordrhein, bringen langjährige Seminarerfahrungen mit.



Veggie Food

Trotz des inzwischen jahrelang anhaltenden Aufwärtstrends zu vegetarischen und veganen Lebensmitteln findet sich bisher weder auf europäischer noch auf nationaler Ebene eine rechtsverbindliche Definition von „vegetarisch“ und „vegan“.

Entsprechend fehlen auch der Lebensmittelindustrie Vorgaben. Lebensmittelhersteller müssen trotzdem Antworten zu vielen Fragen finden, bspw.: „Gibt es bei der Verwendung von Zusatzstoffen für vegetarische und vegane Erzeugnisse Besonderheiten zu beachten?“, „Wie ist mit Kreuzkontaminationen umzugehen?“ Und: „Was ist bei der Kennzeichnung von vegetarischen und veganen Produkten zu beachten?“ Licht ins Dunkel soll die 96-seitige Broschüre „Veggie Food“ bringen.



Hope for all – Unsere Nahrung – Unsere Hoffnung
Ein Film von Nina Messinger

Eine Warnung vorab: trotz des hoffnungsvollen Titels und der niedlichen Bauernhof-Bilder von glücklichen Tieren auf dem Kinoplakat/-flyer: kein Film für Zartbesaitete. Wenn in Fernsehreportagen oder Nachrichtensendungen das Thema Massentierhaltung, Tiertransporte oder Schlachthöfe behandelt wird, geben die Moderatoren oft Warnhinweise „es folgen schwer zu ertragende Bilder“ oder das Gezeigte wird sogar bis zur Unkenntlichkeit gepixelt.

In Hope for all hält die Kamera drauf, wenn der Bolzenschussapparat verfehlt, das Jungschwein in der Abferkelbox verendet, junge Eber ohne Betäubung kastriert werden und Schweine in der CO2-Grube gegen das Ersticken ankämpfen.



Verantwortung trauen
Ökologische Lebensmittelhersteller denken Verantwortung weiter

In zweijährigem Turnus publiziert die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller e. V. (AöL) im Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) Themenhefte mit Denkanstößen und Praxisbeispielen ökologischer Lebensmittelproduktion.

Nach Heft 4 mit dem Titel „Wirtschaft denken“ steht nun Heft 5 „Verantwortung trauen“ zum Download bereit. Darin schildern 51 Autoren aus den 94 Mitgliedsbetrieben der Assoziation ihre Motivation, ihr Verständnis von Verantwortung im wirtschaftlichen Handeln und eine neue Art des Wirtschaftens.



Food Report 2017

Bei der Buchvorschau Ende Juni in Frankfurt präsentierte die Autorin und Food-Zukunftsforscherin Hanni Rützler die Highlights des vierten Food Reports. In diesem erfasst sie erst beginnende, avantgardistische, also noch alltagsferne Strömungen, die als Denkanstöße und Inspiration dienen können. Da sich ihre Haltbarkeit auf geschätzt 7 bis 15 Jahre beläuft, bleiben größere Strömungen wie vegan, „free from“ und Nachhaltigkeit hintergründig bestehen.

Das erste Kapitel „Von Science Fiction zu Science Faction“ beschäftigt sich mit Food Visions, mit Konstellationen des Möglichen. Es werden sowohl produkt- als auch servicebezogene Food-Start- Ups, die neuen „Player“ in der Branche, vorgestellt: E-Food- Blogs, Food-Coops, Alternativen für Fleisch, vegane Netzwerke, Streetfood, Pop-up-Restaurants, personalisierte Ernährung und Self-Tracking, Unterwassergärten, sprechende Tassen… Die Aussage „Essen ist das neue Pop“ von 2016 ergänzt der diesjährige Report um „Food-Start-Ups sind die neuen Bands“.



Essen im Erziehungs- und Bildungsalltag

Dieser Sammelband widmet sich der Forschung zu Verzehrsituationen und Essenspraktiken in Familien sowie Bildungsund Erziehungsinstitutionen wie Kita, Schule und Jugendhilfe. Herausgeberin ist Vicki Täubig, Juniorprofessorin für Bildungsforschung/Schwerpunkt Informelles Lernen an der Universität Siegen. Interessant besonders für Ernährungswissenschaftler/- innen ist, dass hier nicht die Erziehung aus der Sicht der Ernährungsforschung, sondern Ernährung aus Sicht der Erziehungsforschung beschrieben wird.

Den britischen Forschungsstand zum Essen im Erziehungsalltag, z. B. wie Essen in der Kinderbetreuung als Ausdruck von Fürsorge und Anregung zur Entwicklung von Autonomie genutzt werden oder umgekehrt Macht und Ohnmacht verfestigen kann, zeigt das Einführungskapitel von Punch et al.



Milchratgeber

Die Welttierschutzgesellschaft hat einen Ratgeber zum Kauf von Milch unter Tierschutzaspekten herausgebracht. Hier ist dokumentiert, bei welchen Produkten am meisten auf tiergerechte Milchkuhhaltung geachtet wird und woran Verbraucher dies erkennen können.

Eine Tabelle gibt einen Überblick über Haltungsform, Futter, Enthornungspraktiken und Verbleib der Kälber bei ihren Müttern nach konventionellen und biologisch ausgerichteten Milchmarken. Bei letzteren wird Bio-Milch nach der EU-Öko-Verordnung von solcher unterschieden, bei der z. T. noch strengere Richtlinien von Bio-Anbauverbänden befolgt werden.



Die vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 07/16 auf den Seiten M423 bis M427.

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