Deutscher Allergiekongress 2017 - Allergengehalt: Einfluss von Anbau und Verarbeitung

Auf dem 12. Deutschen Allergiekongress in Wiesbaden erzielte die Biochemikerin Elisabeth KURZE bei der Prämierung der E-Poster den zweiten Platz mit ihrem Abstract „Bet v 1-homologe Allergene in Äpfeln, Erdbeeren, Pflaumen und Tomaten: Einfluss von Anbau und Verarbeitung der Lebensmittel auf den Allergengehalt“.

KURZE promoviert am Lehrstuhl für Biotechnologie der Naturstoffe an der TU München. Im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) untersucht die Forschergruppe, wie sich nachhaltige Anbauverfahren und verschiedene Verarbeitungstechniken auf den Allergengehalt ausgewählter pflanzlicher Lebensmittel auswirken. Im Visier der Forscher sind dabei Äpfel, Erdbeeren, Pflaumen und Tomaten. Deren Inhaltsstoffe gelten als Hauptauslöser von pollenverwandten Nahrungsmittelallergien, da sie dem Birkenpollenallergen Bet v 1 von ihrer chemischen Struktur her ähneln. KU(RZE gelang es, die Bet v 1-homologen Allergene Sola l 4 aus Tomaten sowie das Erdbeerallergen Frau a 1 in rohen und verarbeiteten Produkten nachzuweisen und zu quantifizieren.

Bei ihren Analysen zeigte sich ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Fruchtsorte und dem Allergengehalt. Über alle Proben hinweg waren die Allergie auslösenden Verbindungen bei Hitzeeinwirkung nachweisbar niedriger. Das spricht aus Sicht der Wissenschaftlerin dafür, dass die Verarbeitung einen weitaus größeren Effekt auf das Vorkommen der Allergie auslösenden Inhaltsstoffe hat als die Anbauweise der Rohstoffe.

Quelle: Nina Weiler für BÖLN, Pressemeldung vom 12.10.2017



Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 11/17 auf Seite M610.

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