Bevölkerungsstudie KORA-Age: Ältere Menschen sind anfällig für Vitaminmangel

Daten der Kooperativen Gesundheitsforschung in der Region Augsburg (KORA) zeigen, dass jeder zweite Proband über 65 Jahre zu wenig Vitamin D im Blut hat. Auch bei Folat, Vitamin B12 und Eisen ergab die Untersuchung von Wissenschaftlern des Helmholtz Zentrums München zum Teil nennenswerte Defizite [1].

KORA untersucht die Auswirkungen von Umweltfaktoren, Verhalten und Genen auf die Gesundheit, dazu zählt auch die Mikronährstoffversorgung älterer Menschen. Die Studienlage sehe hierzu in Deutschland relativ dünn aus, so Studienleiterin PD Dr. Barbara THORAND vom Institut für Epidemiologie (EPI) am Helmholtz Zentrum München. Entsprechend wurden die Blutproben von insgesamt 1 079 Männern und Frauen im Alter zwischen 65 und 93 Jahren aus der Bevölkerungsstudie KORA-Age getestet. Bei ihrer Analyse konzentrierten sich die Forscher auf die Werte von Vitamin D, Folat, Vitamin B12 sowie Eisen.

Das Ergebnis: 52 % der Probanden erreichten Werte unterhalb des Grenzwertes für Vitamin D von 50 nmol/L und sind somit suboptimal mit dem fettlöslichen Vitamin versorgt. Die Vitamin-B12-Werte von 27 % der Teilnehmer lagen unter dem Soll, bei 11 % war der Eisenwert zu niedrig und knapp 9 % hatten zu wenig Folat im Blut. Gerade Menschen mit hohem Alter bewegen sich meist weniger – auch im Freien – und sind gebrechlicher. Diese Gemeinsamkeiten zeigte die Untersuchung ebenfalls für die Personen, bei denen ein Vitamindefizit festgestellt wurde. Laut den Daten verbessert die Einnahme von Vitaminpräparaten die Versorgung. Trotzdem raten die Autoren Senioren, besonders auf eine gesunde und nährstoffreiche Ernährung zu achten.

Literatur:
1. Conzade R et al. (2017) Prevalence and predictors of subclinical micronutrient deficiency in German older adults: results from the population-based KORA-Age Study. Nutrients 9: 1276

Quelle: Helmholtz Zentrum München, Pressemeldung vom 7.12.2017



Diesen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 1/2018 auf Seite M11.

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