Noch nicht fit: Der frühe Schulstartzeit entspricht nicht dem physiologisch späteren Chronotyp von Jugendlichen. © dolgachov / iStock / Getty Images Plus
Noch nicht fit: Die frühe Schulstartzeit entspricht nicht dem physiologisch späteren Chronotyp junger Menschen. © dolgachov / iStock / Getty Images Plus

Chronotypen: Kinder verlegen im Wachstumsverlauf ihre Energieaufnahme vom Morgen in den Abend

  • 04.06.2018
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  • Redaktion

Wissenschaftler der Universitäten Paderborn und Bonn haben den Zusammenhang zwischen Energieaufnahme und Tageszeit bei Kindern und Jugendlichen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem Jugendliche zum späteren Chronotyp gehören und lieber abends mehr essen.

Je älter Kinder werden, desto eher verschiebt sich die Präferenz von früher zu später Energieaufnahme am Tag. Mithilfe von Daten von 262 Probanden der an der Universität Bonn durchgeführten DONALD Studie konnten Wissenschaftler zeigen, dass sich der tägliche Zeitpunkt des Neustarts des 24-Stunden-Rhythmus, Chronotyp oder innere Uhr genannt, individuell unterscheidet. Bei der Analyse half die Auswertung von Wiegeprotokollen.

Nicht bei Kindern, dafür aber bei Jugendlichen ab elf beziehungsweise zwölf Jahren wirkt sich die Präferenz für eine abendliche Energieaufnahme auch auf die Tagesenergiezufuhr aus. Sie steigt laut der Forscher an, jedoch müssten weitere Studien erst noch zeigen, ob dies auch das Körpergewicht ansteigen lässt.

Frühstückspausen an Chronotyp anpassen?

Zur Vermeidung einer hohen Energiezufuhr am Abend ein reichhaltiges Frühstück zu empfehlen, könne jedoch aus den Ergebnissen nicht abgeleitet werden, so Dr. Ute Alexy von der Universität Bonn. Jugendliche seien mit dem Problem konfrontiert, dass die frühe Schulstartzeit nicht ihrem physiologisch späteren Chronotyp entspricht. „Falls sich die Ergebnisse durch andere Studien bestätigen lassen, müssen wir eher über die Anpassung des Mahlzeitenangebotes in Schulen nachdenken, das den Jugendlichen auch Zeit für ein zweites beziehungsweise späteres Frühstück in einer Cafeteria oder Mensa einräumt“, schlussfolgert die Initiatorin der Analyse Prof. Dr. Anette Buyken von der Universität Paderborn.



Hinweis: Ein ausführlicher Artikel zu dieser Thematik aus der DONALD Studie wird im Herbst in der ERNÄHRUNGS UMSCHAU veröffentlicht.

Quelle: Uni Bonn

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