Übergewichtige Frau im Gespräch mit Therapeutin. © shironosov / iStock / Thinkstock
Die DANK spricht sich bei Adipositas für eine wirkungsvolle bevölkerungsweite Prävention aus. © shironosov / iStock / Thinkstock

Herzkreislauf-Leiden: Neue Studienergebnisse bestätigen Gefahr durch Adipositas

  • 07.07.2017
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  • Redaktion

Dass übergewichtige und adipöse Menschen einem deutlich höheren Risiko ausgesetzt sind, an schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden, ist nicht neu. Eine aktuell im Magazin "Lancet Public Health" veröffentlichte Studie zeigt, dass das Risiko bei schwer übergewichtigen Menschen allerdings um mehr als Zehnfache höher ist als bei Normalgewichtigen. Dies berichtet die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK).

Schweres Übergewicht wird in insgesamt drei Stufen unterteilt: Adipositas Grad I mit einem Body-Mass-Index (BMI) zwischen 30 – 34,9 (erhöht), Adipositas Grad II mit einem BMI zwischen 35 – 39,9 (hoch) und Adipositas Grad III mit einem BMI von 40 oder mehr (sehr hoch). 

Für die Studie des Departments of Epidemiology and Public Health am University College London haben Wissenschaftler über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren die Daten von 120 813 Männern und Frauen ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass schon bei einer Adipositas Grad I das Risiko für das Auftreten eines Diabetes mellitus Typ 2, einer koronaren Herzerkrankung sowie eines Schlaganfalls deutlich steigt. Bei übergewichtigen Personen war es doppelt so hoch, bei Patienten mit einer Adipositas Grad I bereits fünfmal höher und bei Auftreten einer schweren Adipositas des zweiten und dritten Grades sogar um das 15-fache gestiegen.

Die Ergebnisse der Studie würden die medizinische Notwendigkeit, Patienten mit Übergewicht und Gefäßerkrankungen frühzeitig auf Diabetes zu untersuchen und die Aufmerksamkeit ebenso auf die Prävention von Gefäßerkrankungen bei übergewichtigen Personen mit Diabetes zu lenken, betonen, so Professor Dr. med. Manfred James Müller, Vorstandssprecher des Kompetenznetzes Adipositas und Vertreter der Deutschen Adipositas-Gesellschaft. Die DANK spricht sich für unter anderem für Steuererhöhungen für Lebensmittel mit hohem Gehalt an Zucker, Fetten oder Salz aus.

Quelle: DANK

Originalstudie: Lancet Public Health 2017; 2: e277–85:Overweight, obesity, and risk of cardiometabolic multimorbidity: pooled analysis of individual-level data for 120 813 adults from 16 cohort studies from the USA and Europe

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