KIGGS-Teilnehmer: Gemessen wurden grobmotorische Fähigkeiten und die (Ganzkörper-)Koordination unter Zeitdruck. © Edgar Zippel
KIGGS-Teilnehmer: Gemessen wurden grobmotorische Fähigkeiten und die (Ganzkörper-)Koordination unter Zeitdruck. © Edgar Zippel

Neue Ergebnisse der KiGGS-Studie: Nicht alle Kinder haben die gleichen Chancen

Neue Ergebnisse der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) des Robert Koch-Instituts zeigen, dass es den meisten Kindern in Deutschland gesundheitlich gut geht. Dennoch hatten Kinder aus einem Elternhaus mit geringem Einkommen eher einen schlechten allgemeinen Gesundheitszustand als Kinder von besser verdienenden Eltern.

Mit der KiGGS-Studie liegen bundesweit repräsentative Messwerte über ein Jahrzehnt zu Heranwachsenden im Alter von 3 bis 17 Jahren vor. Die jetzt vorgestellten Ergebnisse der KiGGS Welle 2 wurden aus erneuten Untersuchungen und Befragungen der Teilnehmer gewonnen, die bereits an der ersten Studie von 2003 bis 2006 teilgenommen haben (Kohorte).

Sie zeigen, dass der Anteil an Kindern, für die die Eltern eine sehr gute Gesundheit angegeben haben, in der Altersgruppe der 3- bis 6-Jährigen am höchsten ist und mit zunehmendem Alter sinkt. Deutlich werden die Abweichungen der Angaben der Eltern, wenn das Sozialstatus berücksichtigt wird: Je höher dieser in der jeweiligen Familie ist, desto besser ist auch der eingestufte allgemeine Gesundheitszustand der Kinder.

Übergewicht und Adipositas: Stabilisierung

Die Ergebnisse zeigen auch, dass immer noch genauso viele Kinder und Jugendliche übergewichtig oder adipös sind wie vor zehn Jahren – etwa 15 Prozent. Die Hälfte der in 2006 erfassten zwei- bis sechs­jährigen Kinder mit Übergewicht oder Adipositas sind auch als Jugend­liche über­gewichtig oder adipös. Im Vergleich zur KiGGS-Basiserhebung ist zwar kein weiterer Anstieg der Übergewichts- und Adipositasprävalenzen zu beobachten. Die Prävalenzen bei Heranwachsenden in Deutschland haben sich aber auf hohem Niveau stabilisiert. Kinder aus Familien mit geringerem Einkommen sind deutlich häufiger betroffen als Gleichaltrige mit hohem sozialökonomischen Status. 

Und Bewegung? Leider schaffen lediglich 22 Prozent der Mädchen und 29 Prozent der Jungen zwischen 3 und 17 Jahren die von der WHO empfohlenen 60 Minuten Bewegung pro Tag. Insbesondere Mädchen lassen nach: Im Alter von 14 bis 17 Jahren bewegen sich nur noch knapp acht Prozent der Mädchen die geforderte Stunde, bei den Jungen sind es 16 Prozent. Auffallend ist auch hier, dass Mädchen und Jungen aus sozial benachteiligten Familien weniger körperlich aktiv sind als jene aus Familien mit einem mittleren oder hohen Status.  



Weitere Ergebnisse der Studie gibt es hier.

Quelle: Robert Koch-Institut

Das könnte Sie interessieren
Perspektiven für eine nachhaltigere Palmöl-Produktion weiter
COPLANT-Studie: Größte Studie zu pflanzenbasierter Ernährung im deutschsprachigen Raum... weiter
Ernährungspolitik weiter
Pflanzliche Speisefette und –öle. Teil 4: Palmöl weiter
Die Rolle der Ernährungstherapie in der Behandlung von Essstörungen weiter
Alternative Ernährungsformen weiter