Der Zuckergehalt in gesüßten Erfrischungsgetränken auf dem deutschen Markt ist weiterhin hoch. © Kwangmoozaa / iStock / Getty Images Plus
Der Zuckergehalt in gesüßten Erfrischungsgetränken auf dem deutschen Markt ist weiterhin hoch. © Kwangmoozaa / iStock / Getty Images Plus

Gesüßte Erfrischungsgetränke: Foodwatch fordert nach Marktcheck „Limo-Steuer“

  • 21.09.2018
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  • Redaktion

Die Verbraucherorganisation Foodwatch stellt heute in Berlin ihr Ergebnis einer Marktstudie zum Zuckergehalt in 600 Erfrischungsgetränken vor. Der Anteil überzuckerter Getränke auf dem deutschen Markt habe sich demnach seit der ersten Marktstudie 2016 praktisch nicht verändert.

Viel Zucker: Insgesamt wurden 600 Getränke untersucht. © Foodwatch
Viel Zucker: Insgesamt wurden 600 Getränke untersucht. © Foodwatch

Bei der neuen Untersuchung zeigte sich, dass 345 von insgesamt 600 untersuchten Getränken (58 Prozent) mehr als fünf Gramm Zucker je 100 Milliliter und somit mehr als vier Zuckerwürfel pro 250-Millilter Glas enthalten. Bei dem früheren Marktcheck ermittelte Foodwatch, dass 59 Prozent der Getränke mehr als fünf Gramm Zucker je 100 Milliliter enthielten. Zu den untersuchten Produkten gehörten Limonaden, Cola-Getränke, Energy Drinks, Saftschorlen, Brausen, Eistees, Near-Water- und Fruchtsaftgetränke.

Aufgrund der fehlenden Reduzierung fordert Foodwatch nun von Ernährungsministerin Julia Klöckner eine „Limo-Steuer“ wie in Großbritannien einzuführen. Dort werden Getränke mit einem Anteil von mehr als fünf Prozent Zucker seit diesem Jahr mit einer Sonderabgabe belegt. Ein Großteil der Hersteller auf dem britischen Markt hat deshalb den Zuckergehalt seiner Getränke deutlich reduziert. Allerdings muss dazu angemerkt werden, dass viele Hersteller die fehlende Süße jetzt mit Süßstoffen "ausgleichen".

Die Politik in Deutschland setzt statt auf eine Steuer auf freiwillige Vereinbarungen mit der Lebensmittelindustrie.



Quelle: Foodwatch

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