Frau misst ihren Blutzucker. © Noppawan Laisuan / iStock / Thinkstock
Blutzucker messen: Ein unbehandelter Diabetes erhöht unter anderem die Komplikationsrate für Herzinfarkt und Schlaganfall. © Noppawan Laisuan / iStock / Thinkstock

Zahl der Betroffenen weiter gestiegen: Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2018 veröffentlicht

  • 24.11.2017
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Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe legen mit ihrer Bestandsaufnahme "Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes" jährlich die Fakten zur Diabetesentwicklung in Deutschland vor. Der Bericht liefert unter anderem Antworten auf die Fragen wie viele Menschen jedes Jahr neu an Diabetes erkranken und welche Fortschritte es in der Therapie gibt.

Etwa 6,7 Millionen Menschen in Deutschland sind an Diabetes mellitus erkrankt, darunter etwa zwei Millionen, die nichts von ihrer Erkrankung wissen. Etwa 95 Prozent leiden an Diabetes Typ 2, schätzungsweise 312 000 Erwachsene und über 31 500 Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren haben Diabetes mellitus Typ 1. Dies berichtet die Deutsche Diabetes Gesellschaft anlässlich der Veröffentlichung des Deutschen Gesundheitsberichts Diabetes.

Im Vorwort des Berichts machen Prof. Dr. med. Dirk Müller-Wieland, Präsident der DDG, und Dr. med. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, deutlich: "Im letzten Vierteljahrhundert ist die Zahl der Betroffenen um mehr als ein Drittel gestiegen: Jedes Jahr kommen etwa 300.000 Neuerkrankte hinzu." Darum setzten sich die Herausgeber laut Vorwort für mehr Versorgungsforschung ein und sehen für einen besseren Austausch "in der Digitalisierung eine große Chance, flächendeckend medizinische Versorgung auf höchstem Niveau zu gewährleisten".

Digitalisierung unterstützt Schulung

Der Bericht gliedert sich in 30 Artikel mit Schwerpunkten wie "Epidemiologie des Diabetes in Deutschland", "Prävention des Typ-2-Diabetes in Deutschland – Herausforderungen, Visionen und Modellprojekte", "Diabetes bei Kindern und Jugendlichen", "Zuckerkonsum, Übergewicht,Typ-2-Diabetes: Die Beweise für eine kausale Beziehung sind erdrückend!" und "Diabetesschulung". In Letzterem wird ausführlicher auf die Chancen der Digitalisierung eingegangen. Hier heißt es: "Digitale Anwendungen zur Diabetesschulung können sich auf alle Formen von E-health, M-health, Digital Health beziehen und von digitalen Zusatzmodulen zu bestehenden Schulungsprogrammen, Online-Schulungsprogrammen und virtuellen Schulungen bis hin zu Patienten-Support-Programmen reichen." Die USA sind hier Vorreiter, die Amerikanische Diabetes-Assoziation (ADA) hat das Programm "One drop Experts" als erstes Schulungsprogramm zu Online-Schulung und Coaching zertifiziert.

Außerdem erläutern Experten die häufigsten Begleit- und Folgeerkrankungen des Diabetes. In Beiträgen wie "Diabetes mellitus und Herzerkrankungen", "Schlaganfall bei Diabetes" und "Diabetes und Augenerkrankungen" gehen sie darauf ein, wie häufig diese auftreten und wie sie behandelt beziehungsweise verhindert werden können. Auch "Diabetes und Pflege im Alter" und "Körperliche Aktivität in jedem Alter" sind Themen der Veröffentlichung.

Quelle: DDG



Der Bericht umfasst rund 294 Seiten und ist auf den Internetseiten der DDG und diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe kostenfrei als PDF-Datei oder gedruckt für 6,50 Euro zuzüglich Versandkosten beim Kirchheim-Verlag erhältlich.

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