Online News: EAT-Lancet-Report: Ernährungssysteme überschreiten planetare Grenzen
- 29.10.2025
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- Redaktion
Der neue Bericht der EAT-Lancet-Kommission, mit Beteiligung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), zeigt, dass die weltweite Nahrungsmittelproduktion der wesentliche Treiber für das Überschreiten von fünf planetaren Grenzen ist und rund 30 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verursacht. Gleichzeitig fehlt Milliarden Menschen der Zugang zu gesunder Ernährung. Der Bericht ist die bislang umfassendste wissenschaftliche Analyse globaler Ernährungssysteme. Demnach könnte eine Umstellung auf die Planetary Health Diet jährlich bis zu 15 Millionen vorzeitige Todesfälle verhindern und die ernährungsbedingten Emissionen mehr als halbieren.
Aufbauend auf dem EAT-Lancet-Report von 2019 zeigt die neue Kommission, bestehend aus führenden internationalen Expert*innen für Ernährung, Klima, Ökonomie, Gesundheit, Sozialwissenschaften und Landwirtschaft aus mehr als 35 Ländern auf sechs Kontinenten, dass gerechte und nachhaltige Ernährungssysteme entscheidend sind, um die Gesundheit zu verbessern, Ungleichheiten zu verringern und innerhalb der planetaren Grenzen zu bleiben. Selbst wenn fossile Energien vollständig ersetzt würden, könnten laut der Analyse Ernährungssysteme allein dazu führen, dass die Erderwärmung über 1,5 °C übersteigt.
Der Bericht stützt sich auf Analysen von dreizehn unabhängigen Modellierungsgruppen, die untersucht haben, wie eine Transformation der Ernährungssysteme den Druck auf die planetaren Grenzen verringern und zugleich die menschliche Gesundheit verbessern könnte. Zudem zeigt die Untersuchung, dass in heutigen Ernährungsweisen oftmals Obst, Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte fehlen, während Fleisch, Milchprodukte, Fette, Zucker und stark verarbeitete Lebensmittel im Übermaß verzehrt werden.
Während der EAT-Lancet-Report von 2019 fünf übergeordnete Strategien enthielt, wie eine nachhaltige Ernährungswende gelingen könnte, werden im Bericht von 2025 acht Lösungsfelder formuliert, die auch soziale und politische Dimensionen miteinbeziehen. Die EAT-Lancet-Kommission betont, dass eine Transformation gebündelte politische Maßnahmen erfordert, etwa Subventionen für Obst und Gemüse in Kombination mit Abgaben auf ungesunde Lebensmittel. Außerdem seien stärkere soziale Sicherungssysteme nötig, um einen gerechten Wandel zu ermöglichen.
Quelle: Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Pressemeldung von 03.10.2025
Literatur: Johan Rockström, Shakuntala Haraksingh Thilsted, Walter C Willett et al.: The EAT–Lancet Commission on healthy, sustainable, and just food systems. The Lancet 2025, 406 (10512): 1625-1700 DOI: 10.1016/S0140-6736(25)01201-2