© Alexandra Grablewski / Digital Vision / Thinkstock
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Nordic Diet: Lebensmittelgruppen in Europa unterschiedlich stark konsumiert

  • 30.01.2015
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  • Redaktion

Mehrere europäische Forscherteams haben gemeinsam den Verzehr von sieben für die „Nordic Diet“ spezifischen Lebensmitteln in zehn europäischen Ländern untersucht. Ziel war es, herauszufinden, inwieweit die spezifischen Nahrungsbestandteile ausschließlich den Ernährungsformen in den nordischen Ländern zuzuordnen sind, oder ob sie nicht auch in anderen europäischen Ländern zur alltäglichen Ernährung gehören.

Mögliche gesundheitsfördernde Wirkungen einer Ernährung nach der Nordic Diet werden vielfach diskutiert. Die Forscher haben daher anhand von Daten der EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) den Verzehr von Äpfel/Birnen, Beeren, Kohl, Schwarzbrot, Meeresfrüchte, Fisch und Wurzelgemüse untersucht. Über 24-Stunden-Recalls von fast 37000 EPIC -Studienteilnehmern (35–74 Jahre; Zufallsstichprobe der insgesamt über 51900 EPIC-Studienteilnehmer) wurde der Prozentsatz am Gesamtverzehr der sieben Nordic Diet-Lebensmittelgruppen erfasst. Die höchsten Verzehrmengen gab es von Kohl und Beeren in Zentraleuropa, Äpfel/Birnen in Südeuropa; Schwarzbrot in Norwegen, Dänemark und Griechenland; Fisch in Süd- und Nordeuropäischen Ländern; Meeresfrüchte in Spanien und Wurzelgemüse in Nord- und Zentraleuropa. Innerhalb einiger Länder gab es aber auch größere Schwankungen.

Die Analyse der EPIC-Daten zeigt: Deutlich mit den nordischen Ernährungsmustern verbunden sind Schwarzbrot, Wurzelgemüse und Fisch. Der Verzehr von Äpfeln/Birnen, Beeren, Kohl, Fisch, Meeresfrüchten und Wurzelgemüse ist in ganz Europa weit verbreitet und könnte nach Meinung der Studienautoren somit stärker in regionalen Gesundheitskampagnen betont werden.

Hintergrund
Eine Ernährungsweise nach der Nordic Diet beinhaltet traditionellerweise reichlich Fisch, Kohl, Roggenbrot, Haferflocken/-mehl, Äpfel, Birnen und Wurzelgemüse. Eine dänische Kohortenstudie wies nach, dass eine Ernährung nach der „Nordic Diet“ mit einer geringeren Sterblichkeit assoziiert ist [2]. Besonders stark war dieser Effekt für Vollkornroggenbrot (bei Männern), Kohl (bei Männern und Frauen) und Wurzelgemüse (bei Frauen).

Vielfach wird auch eine Ernährungsweise nach der Mediterranen Diät empfohlen (>> siehe z. B. in der kommenden Ausgaben der ERNÄHRUNGS UMSCHAU 2/2015), die jedoch oftmals aufgrund großer kultureller Abweichungen und begrenzter Verfügbarkeit nicht in die gängige Lebensweise integriert wird. Eine Ernährung nach der Nordic Diet kann eine gesundheitsförderliche Alternative darstellen, die Bevölkerungsgruppen in nördlichen Regionen unter Umständen eher adaptieren.

Quelle: EUFIC (European Food Information Council). The Nordic diet – is it as healthy as the Mediterranean?

Literatur:
1. Roswall N, Olsen A, Boll K (2014) Consumption of predefined ‘Nordic’ dietary items in ten European countries – an investigation in the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC) cohort. Public Health Nutr 17: 2650–2659

2. Olsen A et al. (2011) Health aspects of the Nordic diet are related to lower total mortality. Journal of Nutrition 141: 639–644

Bild: © Alexandra Grablewski / Digital Vision / Thinkstock

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