Ernährungsverhalten: Sechs Komponenten einer gesunden Familienmahlzeit

WissenschaftlerInnen des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und der Universität Mannheim haben Studien zur Qualität von Familienmahlzeiten ausgewertet. Ihre Ergebnisse [1] können Eltern und Erziehungsberechtigten als Leitfaden dienen, um die Ernährungsgesundheit ihrer Kinder zu fördern.

Die WissenschaftlerInnen konnten bereits in der Vergangenheit zeigen, dass Kinder, in deren Familien häufiger zusammen gegessen wird, einen geringeren BMI haben und sich gesünder ernähren [2]. Aber: „Familienmahlzeiten führen nicht per se zu einem besseren Essverhalten. Soziale, psychologische und Verhaltensaspekte spielen eine wichtige Rolle“, sagt Erstautorin Mattea Dallacker vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Was Familienmahlzeiten so besonders für die kindliche Ernährung macht, untersuchten die WissenschaftlerInnen in einer Metaanalyse von 50 Studien mit über 29 000 ProbandInnen, die sich mit den qualitativen Aspekten von Familienmahlzeiten beschäftigen. Als Indikatoren für die Ernährungsgesundheit wurden der BMI sowie die Ernährungsqualität herangezogen, gemessen an den pro Tag konsumierten Portionen an gesunden und ungesunden Lebensmitteln.

Sechs Komponenten stehen in korrelativem Zusammenhang mit einer besseren Ernährungsgesundheit von Kindern:

  1. gute Atmosphäre bei den Mahlzeiten
  2. gesunde Lebensmittel
  3. Kinder bei der Zubereitung mit einbeziehen
  4. Eltern gehen mit gutem Beispiel voran (Ernährungsverhalten)
  5. sich Zeit lassen beim Essen
  6. Fernseher ausschalten

Das Alter der Kinder sowie der soziale und ökonomische Hintergrund der Familie hatten keinen Einfluss auf die Ergebnisse. In weiteren Studien gilt es herauszufinden, ob sich die Aussagen bspw. mit Blick auf die Nutzung von Smartphones oder Tablets während Mahlzeiten oder auf andere Kontexte wie Schulessen verallgemeinern lassen.

Literatur

  1. Dallacker M et al. (2019) Quality matters: a meta-analysis on components of healthy family meals. Health Psychology [DOI: 10.1037/ hea0000801]
  2. Dallacker M et al. (2018) The frequency of family meals and nutritional health in children: a meta-analysis. Obesity Reviews 19: 638–653

Quelle: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Pressemeldung vom 15.10.2019



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 11/2019 auf Seite M641.

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