Vegane Burgerpatties
Verbraucher haben hohe Erwartungen an vegane Alternativen. © nito100 / iStock / Thinkstock

Umfrage der Verbraucherzentralen: Tierschutz, Ethik und Gesundheit Hauptgründe für Kauf von Ersatzprodukten

  • 08.09.2016
  • News
  • Redaktion

Um die Erwartungen der Verbraucherinnen und Verbraucher zu vegetarischen und veganen Ersatzprodukten zu erfragen, haben die Verbraucherzentralen im Mai und Juni 2016 eine Online-Befragung mit knapp 6000 Teilnehmern durchgeführt. Der dazugehörige Bericht wurde nun veröffentlicht – und zeigt hohe Ansprüche an die Inhaltsstoffe und Kennzeichnung.

Der Großteil der Befragten orientiert sich kaum an Siegeln. © verbraucherzentrale.de

Verbraucher haben hohe Ansprüche an die Inhaltsstoffe und Kennzeichnung von vegetarischen und veganen Alternativen wie Seitan-Würstchen, Lupinen-Eis oder Tofu-Burgern. Dies zeigt eine bundesweite Umfrage der Verbraucherzentralen mit fast 6000 Teilnehmern.

Knapp drei Viertel der Umfrageteilnehmer gaben demnach eine überwiegend vegetarische oder vegane Ernährungsweise an. Die Gesamtergebnisse spiegeln vor allem die Meinung dieser Verbrauchergruppen wider und sind nicht repräsentativ. In vegetarischen Lebensmitteln erwarten 99 Prozent der Befragten kein Fleisch, 93 Prozent keinen Fisch und 88 Prozent auch keine Zutaten vom geschlachteten Tier (ein Beispiel dafür ist Lab, das aus Kälbermägen gewonnen und zum Beispiel bei der Käseherstellung verwendet wird).

Die Mehrheit der Befragten lehnt Spuren tierischer Bestandteile in den so genannten Ersatzprodukten ab. Zudem gaben 90 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass sie sich kaum an Siegeln orientieren. Die meisten Verbraucher schauen auf die Zutatenliste. In Abhängigkeit vom Alter fällt auf, dass sich vor allem jüngere Konsumenten vegan ernähren (55 Prozent der bis 30-jährigen Befragten). Der Anteil der Veganer nimmt in den höheren Altersgruppen immer mehr ab.

Kaufmotive variieren

Die wesentlichen Kaufmotive für Alternativprodukte waren der Tierschutz (42 Prozent), ethische Gründe (28 Prozent) sowie die Gesundheit (11 Prozent). Die Priorität der Beweggründe für den Kauf von Ersatzprodukten unterschied sich jedoch je nach Ernährungsweise stark. Während Veganer und Vegetarier den Tierschutz (44 bzw. 51 Prozent) und ethische Gründe (36 bzw. 27 Prozent) am wichtigsten fanden, spielte für Flexitarier zusätzlich noch der gesundheitliche Aspekt eine Rolle. Für Mischköstler war die Gesundheit das wesentliche Kaufmotiv für Ersatzprodukte.

Zwar stören unbeabsichtigte Spuren von tierischen Lebensmitteln eine knappe Mehrheit (54 Prozent) der Veganer nicht, bei den Vegetariern ist die Ablehnung jedoch umso deutlicher (74 Prozent). Auch bei Flexitariern und Mischköstlern ist eine deutliche Mehrheit (69 bzw. 60 Prozent) gegen unbeabsichtigte Spuren.

Die gesamte Umfrage gibt es hier und auf den Seiten der Verbraucherzentrale.

Das könnte Sie interessieren
Neuer Regulator des Essverhaltens identifiziert weiter
Social Media und der Einfluss auf die Gesundheitskompetenz weiter
Perspektiven für eine nachhaltigere Palmöl-Produktion weiter
COPLANT-Studie: Größte Studie zu pflanzenbasierter Ernährung im deutschsprachigen Raum... weiter
Ernährungspolitik weiter
Pflanzliche Speisefette und –öle. Teil 4: Palmöl weiter