Grüner Smoothie mit rohem Spinat im Hintergrund.
Smoothies: Rohkost-Ernährung (Raw Food) liegt im Trend. © Lecic / iStock / Thinkstock

Smoothies und Salate: Ausgefallene Zutaten bergen Gesundheitsgefahren

  • 09.08.2016
  • News
  • Redaktion

Rohkost liegt im Trend. Ob Smoothies mit pürierten Kartoffeln, geschredderten Tannennadeln oder tiefgekühlten Beeren: Die Vielfalt an rohen Zutaten ist riesig. Manche können dem Körper allerdings schaden.

Nicht alles, was sich raffiniert mit Reibe und Mixer zu einer neuartigen Rohkost-Mahlzeit komponieren lässt, ist dazu geeignet und gesund. Wie die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen berichtet, kommt vor allem bei „Raw Foodies" immer mehr in den Smoothie oder Salat, was sich ansonsten eher selten in Küchen findet. Die Rohköstler unterlassen bewusst das Erhitzen der Nahrung. Wer viel oder sogar ausschließlich Rohkost isst, sollte sich mit den Zutaten gut auskennen.

Gefrorene Beeren und Obstkerne meiden
Gefrorene Beeren.
Vielleicht mit Noroviren belastet: Tiefgekühlte Beeren sollten nicht in gefrorenem oder aufgetautem Zustand in Smoothies. © pawel_p / iStock / Thinkstock

Kartoffeln, Bohnen, Auberginen, Rhabarber, Holunder und Maniok müssen vor dem Verzehr verarbeitet und erhitzt werden. Das Verspeisen von rohen Holunderbeeren ist für den Darm kein Genuss: Die unreifen Früchte und die Samen enthalten das giftige Glycosid Sambunigrin.

Blattgemüse wie Spinat, Kopfsalat, Feldsalat und Rucola weisen zudem oft einen hohen Gehalt an schädlichem Nitrat auf. Um die Verwendung des Giftstoffes zu minimieren, sollten Blattstiele, äußere Blätter und Rippen von den genannten Blattgemüsen nicht verwendet werden. Auch die in rohem Spinat und Mangold enthaltene Oxalsäure wirkt bei übermäßigem Genuss hemmend auf die Aufnahme von Mineralstoffen im Verdauungstrakt.

Vorsicht ist außerdem angebracht bei ausgefallenen Zutaten wie Blättern, Samen und Rinden von Bäumen oder Tannennadeln. Hier stellt sich die Frage, inwieweit diese Zutaten nützlich und nährstoffreich, unbekömmlich oder hochgiftig sind. Zu den Wirkungsweisen gibt es oft keine gesicherten Erkenntnisse. Fachleute warnen auch vor dem Verzehr von Obstkernen. Das Innere in Aprikosen, Bittermandeln, Kirschen und Äpfeln bildet Blausäure bei der Verdauung. Bei hoher Konzentration kann diese Substanz zu schweren akuten Vergiftungen mit Krämpfen, Erbrechen und Atemnot führen.

Tiefgekühlte Beeren sollten nicht in gefrorenem oder aufgetautem Zustand in Smoothies, Desserts oder zur Aromatisierung in Getränken verwendet werden. Das gefrorene Gut kann mit Noroviren belastet sein. Besser ist es, frische Früchte der Saison zu verwenden oder die tiefgekühlten Beeren kurz auf mehr als 90 Grad zu erhitzen, um die krankmachenden Keime abzutöten.

Quelle: VZ NRW

Das könnte Sie interessieren
Neuer Regulator des Essverhaltens identifiziert weiter
Social Media und der Einfluss auf die Gesundheitskompetenz weiter
Perspektiven für eine nachhaltigere Palmöl-Produktion weiter
COPLANT-Studie: Größte Studie zu pflanzenbasierter Ernährung im deutschsprachigen Raum... weiter
Ernährungspolitik weiter
Pflanzliche Speisefette und –öle. Teil 4: Palmöl weiter