Overnight-Oats können schnell vorbereitet werden und lassen sich im Glas mitnehmen. © jenifoto / iStock / Getty Images Plus
Overnight-Oats können schnell vorbereitet werden und lassen sich im Glas mitnehmen. © jenifoto / iStock / Getty Images Plus

Alles muss heute schnell gehen: Die "neue Ungeduld" beim Essen

  • 12.10.2018
  • News
  • Christine Brombach
  • mya

In der Alltagshektik bleibt oft keine Zeit fürs Essen. Ist das wirklich so? Prof. Dr. Christine Brombach von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat sich dazu Gedanken gemacht und empfiehlt: Gute Vorbereitung.

Sicherlich kennen Sie das auch: Eben noch schnell etwas einkaufen – natürlich ist das dann mal wieder die falsche Kasse mit der längsten Wartezeit; die Ampel schaltet nicht auf Grün und man steht unter Zeitdruck; der Zug hat Verspätung und die Anschlüsse werden nicht erreicht; auf die vor zwei Stunden verschickte dringliche E-Mail kam noch keine Antwort; die bestellte Pizza lässt auf sich warten … Noch schnell etwas essen, am besten auf dem Weg zur Arbeit, bei der Arbeit und vor dem PC?

Immer "fehlt" uns Zeit, es geht uns nicht "schnell" genug. Dabei hat doch ein Tag für jeden exakt 86400 Sekunden. Woher kommt also dieser immense Beschleunigungsdruck und damit einhergehend die Ungeduld? Auch und gerade beim Essen? Sicherlich durch unsere straffe Zeiteinteilung, dem Wunsch, immer mehr in den Tag hineinzupacken, der Verfügbarkeit von Smart Phone und der stetigen Erreichbarkeit. Aber könnte hier Essen nicht auch einmal als "Entschleunigungschance" gesehen werden? Zumindest beim Essen an sich? Sich in der Alltagshektik eine kleine Ruhepause zu gönnen und bewusst zu genießen, was man sonst so nebenbei verspeist? Sich wirklich mal 30 Minuten oder 1800 Sekunden dafür zu gestatten?

Damit das gelingt, können beispielsweise bei der Vor- und Zubereitung gesunde Convenience-Lebensmittel verwendet werden, die uns helfen, ein Essen schnell zuzubereiten und die überdies auch lecker schmecken. Auf die Zutaten kommt es an. Beispielsweise können Tiefkühlgemüse oder auch fertig geschnittener Salat (gut waschen!) eine echte Hilfe sein, wenn die Vorbereitung schnell gehen muss. Convenience-Alternativen lassen sich übrigens auch selbst herstellen, zum Beispiel durch das gute alte Vorkochen (modern "Meal Prep") und Einfrieren. Gekochte und gebratene Lebensmitteln halten sich gut in Boxen verschlossen drei bis vier Tage im Kühlschrank und können nach Bedarf entnommen werden. Salat, der abends vorgeputzt wird oder Salatsauce, die selbst hergestellt und in einer Flasche im Kühlschrank aufbewahrt wird, sparen wertvolle Sekunden, die wir dann wiederum zum Essen haben.

Damit auch das Frühstück in der Morgenhektik nicht zu kurz kommt, ein Rezept für Eilige: 

Rezept Overnight-Oats

Zutaten für eine Person:

  • ein verschließbares Glas
  • zwei bis vier Esslöffel Haferflocken
  • ein Esslöffel geschrotete Leinsamen
  • vier Esslöffel Natur Joghurt
  • 100 Milliliter Milch
  • ein Esslöffel Honig
  • ein Esslöffel gehackte Nüsse
  • ein Stück Obst


Abends alle Zutaten (bis auf Obst) in das Glas schichten: Zuerst Haferflocken, dann Leinsamen, Nüsse, Honig und abschließend mit Joghurt und Milch übergießen. NICHT umrühren! Glasdeckel schließen und über Nacht im Kühlschrank aufbewahren. Morgens das Obst schneiden und dazugeben, umrühren, fertig! 

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