Die sogenannte keimarme Ernährung bei Krebstherapie sollte nicht mehr zum Einsatz kommen, fordert u. a. die Deutsche Krebsgesellschaft in einer Stellungnahme. © Katarzyna Bialasiewicz/iStock/Getty Images Plus

Aktuell in Heft 3: Keimarme Ernährung: ein Risiko für PatientInnen

  • 21.03.2022
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  • Redaktion

Die sogenannte keimarme Ernährung (neutropenic diet) ist seit Jahrzehnten eine Ernährungsform, die in vielen Zentren PatientInnen mit intensiven Chemotherapien und/oder einer hämatologischen Stammzelltransplantation verordnet wird. Die Evaluation der wissenschaftlichen Daten zur keimarmen Ernährung zeigt jedoch, dass diese keimarme Ernährung keinen Vorteil, aber erhebliche Risiken für die PatientInnen mit sich bringt.

Diese Ernährungsform ist deshalb nicht indiziert. Lesen Sie die aktuelle gemeinsame Stellungnahme der Deutschen Krebsgesellschaft, Arbeitsgemeinschaft Prävention und Integrative Onkologie, der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie, Arbeitskreis Ernährung, Stoffwechsel, Bewegung, des VDD und des VDOE.

Die unterzeichnenden Fachgesellschaften und Arbeitsgruppen fordern alle ÄrztInnen, Pflegekräfte, ErnährungstherapeutInnen und DiätassistentInnen dazu auf, PatientInnen unter und nach intensiven Chemotherapien umfassend ernährungsmedizinisch zu beraten. Dies umfasst eine ausführliche Information und Schulung der PatientInnen und Angehörigen zu Hygienemaßnahmen in der Küche und beim Verzehr von Nahrungsmitteln.

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