Hülsenfrüchte in der Humanernährung

  • 14.10.2020
  • Print-Artikel
  • Maria Pfeuffer
  • Helmut F. Erbersdobler
  • Gerhard Jahreis

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Peer-Review-Verfahren / Manuskript (Original) eingereicht: 02.01.2020 / Überarbeitung angenommen: 30.03.2020

Gesundheitliche Aspekte – Teil 2

Der zweiteilige Beitrag sucht eine Antwort auf die Frage, ob sich der Verzehr von Hülsenfrüchten günstig auf die Gesundheit auswirkt. Besonderes Interesse gilt den heimischen Hülsenfrüchten. Befunde zu Soja dienen der Einordnung und Gegenüberstellung. Während im ersten Teil des Beitrags auf Inhaltsstoffe und die Wirkung auf metabolische Parameter eingegangen wurde, behandelt der zweite Teil die Wirkung von Hülsenfrüchten auf Stoffwechselstörungen und Erkrankungsrisiken.

Stoffwechselstörungen und Krankheitsrisiken

Metabolisches Syndrom und assoziierte Störungen

Vom metabolischen Syndrom (MetS) spricht man, wenn drei oder mehr der folgenden Stoffwechselstörungen nebeneinander vorliegen: gestörter Lipidstoffwechsel (niedriges HDL-Cholesterin, hohe Nüchterntriglyzeride), Bluthochdruck, (bauchbetontes) Übergewicht und eine Insulinresistenz bzw. Diabetes mellitus Typ 2 (DMT2). Die Ausbildung eines MetS resultiert in einem überproportional höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE) [35].

Abstract

Hülsenfrüchte (Sojabohnen, Ackerbohnen, andere Bohnenarten, Erbsen, Linsen, Lupinen und Kichererbsen) sind reich an Protein, komplexen Kohlenhydraten und Ballaststoffen sowie Mineralstoffen. Sie sind eine wichtige Komponente einer pflanzenbetonten gesunden Ernährung. Der Verzehr in westlichen Ländern ist eher niedrig. Dargestellt werden Befunde aus Metaanalysen und einigen Einzelstudien zur Wirkung auf metabolische Parameter als auch auf Erkrankungsrisiken, d. h. Risiko eines metabolischen Syndroms und assoziierter Störungen, von kardiovaskulären Erkrankungen sowie Krebs. Es gibt viele Studien zum Sojabohnenverzehr. Auch andere Hülsenfrüchte senkten in Interventionsstudien das LDL-Cholesterin und den Blutdruck und verbesserten teils Parameter des Glukosestoffwechsels. Ihr Verzehr war, ebenso wie eine mediterrane Ernährung, mit einem geringeren Risiko von koronaren Herzerkrankungen bzw. Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert. Diese und weitere sogenannte gesunde Ernährungsmuster gingen mit einem geringeren Risiko von Diabetes mellitus Typ 2 einher. Der Einfluss auf das Krebsgeschehen ist bisher wenig untersucht.

Schlüsselwörter: Hülsenfrüchte, pflanzliches Protein, Stoffwechsel, Gesundheit

Literatur zum Artikel



Peer-Reviewed / Manuscript (original contribution) received: January 02, 2020 / Revision accepted: March 30, 2020

Legumes in human nutrition
Health aspects – part 2

Abstract

Legumes (soybeans, faba beans and other types of beans, peas, lentils, sweet lupins and chick peas) are rich in protein, complex carbohydrates and fiber as well as minerals. They are an important component of healthy dietary patterns emphasizing plant foods. Intake in Western populations is rather low. This review presents findings from meta-analyses and some individual studies on their impact on metabolic parameters as well as on disease risks, namely risk of metabolic syndrome and associated disorders, of cardiovascular diseases as well as cancer. There are many studies on the effect of soybeans. Non-soy legumes also decreased in intervention trials LDL cholesterol and blood pressure and improved in part glycemic control. Their intake as well as adherence to a Mediterranean diet were associated with a lower risk of coronary heart disease and cardiovascular diseases. The Mediterranean and other healthy dietary patterns were associated with a lower risk of diabetes mellitus type 2. Whether intake of non-soy legumes affects cancer risk has little been examined up to now.

Keywords: legumes, plant protein, metabolism, health

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Den vollständigen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 10/2020 von Seite M576 bis M581.

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