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Der Verbrauch von Orangen ist signifikant rückgängig. © Hue/amanaimagesRF / Thinkstock

Lebensmittelverbrauch: Frischobst und Zitrusfrüchte im Abwärtstrend

  • 08.02.2017
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  • Redaktion

Anfang Februar organisierte die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) ein Journalistenseminar zu den Ergebnissen des 13. DGE-Ernährungsberichts. Vorgestellt wurden auch die Trends im Lebensmittelverbrauch auf Basis der Daten der Agrarstatistik. Während etwa der Verbrauch von Gemüse und Geflügelfleisch steigt, werden weniger frische Früchte gegessen.

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Grafik zum Obstverbrauch im neuen Ernährungsbericht. © DGE

„Beim Gemüse sind vor allem Tomaten, Möhren und Zwiebeln sowie Blatt- und Stängelgemüse beliebt“, sagt Dr. Kurt Gedrich von der Technischen Universität München. Diese positiven Entwicklungen dürften zu einer besseren Versorgung der Bevölkerung mit einigen Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen, Mineralstoffen und Ballaststoffen geführt haben, so der Oecotrophologe, der das entsprechende Kapitel im neuen Ernährungsbericht betreut hat.

Der Verbrauch von Frischobst und Zitrusfrüchten befindet sich laut Gedrich dagegen in einem Abwärtstrend.

Gemüse und Beerenobst im Trend

Positiv zu bewerten ist der über die Jahre gestiegene Verbrauch verschiedener Gemüsearten und von Beerenobst. Beim Gemüse zeigen sich außer bei Kohlgemüse ausschließlich positive Tendenzen. Statistisch bedeutsame Zuwächse gab es bei Tomaten (+ ca. 400 g pro Kopf und Jahr), Möhren, Roten Rüben (+ ca. 180 g) sowie bei Zwiebelgemüsen (+ ca. 160 g). Beim Obst waren signifikante Zuwächse beim Verbrauch von Schalenobst und sonstigem Beerenobst zu beobachten (+ durchschnittlich 120 g bzw. 100 g). Insgesamt zeigt sich ein unerfreulicher Verbrauchsrückgang von durchschnittlich 1,2 kg Frischobst pro Kopf und Jahr, besonders betroffen sind Äpfel, Birnen, Pfirsiche und Tafeltrauben sowie Apfelsinen.

Einbruch bei Fisch

Der Fleischverbrauch in Deutschland ist mit circa 60 kg pro Kopf und Jahr seit einiger Zeit weitgehend stabil und damit immer noch zu hoch. Ein hoher Fleischverzehr kann je nach Zubereitungsform mit zum Beispiel fettreichen Saucen oder Panaden eine erhöhte Fettzufuhr bedingen.

Eine neuere Meta-Analyse beobachtete einen Zusammenhang zwischen der Höhe des durchschnittlichen Konsums von rotem Fleisch und daraus hergestellten Fleisch- und Wursterzeugnissen und dem Körpergewicht sowie dem Bauchumfang. Auch die Zufuhr von gesättigten Fettsäuren, Cholesterol und Purinen sowie Speisesalz steigt bei einem hohen Verzehr von Fleisch- und Wurstwaren. Allerdings trägt der Verzehr von Fleisch zur Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigem Protein, den Spurenelementen Eisen, Zink und Selen sowie den Vitaminen A, B1 und B12 bei.

Einen regelrechten Einbruch gab es seit 2010 beim Verbrauch von Fisch. Das ist negativ zu bewerten, da (See-)Fisch reich an langkettigen mehrfach ungesättigten n-3 Fettsäuren und Jod ist. Langkettige n-3 Fettsäuren spielen eine wichtige Rolle in der primären Prävention der koronaren Herzkrankheit.

Quelle: DGE
Weitere Informationen zu den Ergebnissen der Agarstatistik hier

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