Die innere Uhr: Wie Fette und Kohlenhydrate den Tagesrhythmus bedingen
- 13.04.2015
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- Redaktion

Nachdem die Studienteilnehmer ihre Ernährung von einer kohlenhydratbetonten auf eine fettreiche umgestellt hatten, veränderte sich bereits nach einer Woche der tägliche Rhythmus der Ausschüttung des Stresshormons Cortisol sowie das Aktivitätsmuster verschiedener Gene, welche die innere Uhr und den Stoffwechsel beeinflussen.
Zunächst mussten alle Studienteilnehmer sechs Wochen lang eine kohlenhydratbetonte Diät einhalten. Der Kohlenhydratanteil lag dabei bei 55, der Eiweißanteil bei 15 und der Fettanteil bei 30 Prozent der Gesamtenergiezufuhr. Danach erhielten die Teilnehmer für weitere sechs Wochen eine fettreiche Kost, wobei die Forscher den Anteil der Kohlenhydrate auf 40 Prozent senkten und gleichzeitig den Fettanteil von 30 auf 45 Prozent erhöhten, um eine gleichbleibende Energieversorgung zu gewährleisten.
Aktivität der Zeitgeber-Gene eng mit Fett- und Energiestoffwechsel verbunden
Wie die Wissenschaftler anhand von Blutzellanalysen feststellten, veränderte die Ernährungsumstellung innerhalb von sieben Tagen die Aktivitätsmuster von vier zentralen Zeitgeber-Genen. Die im Tagesverlauf veränderte Aktivität der Zeitgeber-Gene war dabei eng mit Modulationen im Fett- und Energiestoffwechsel verbunden. Ebenso änderte sich das Aktivitätsmuster bestimmter Gene, die für Entzündungsreaktionen eine Rolle spielen.
Die beobachteten Veränderungen waren jedoch nicht nur auf die Gene beschränkt, auch die Tagesrhythmik der Cortisol-Ausschüttung, die vom Gehirn über die Hirnanhangsdrüse gesteuert wird, war verschoben.
Die Forscher fassen zusammen, dass sich die Art der Ernährung erheblich auf die innere Uhr auswirkt. Die Ergebnisse würden bestätigen, dass ein enges Wechselspiel zwischen den circadianen biologischen Rhythmen und den Stoffwechselwegen besteht, die daran beteiligt sind, den Energiestoffwechsel und das Immunsystem an das Nahrungsangebot anzupassen, so der Mediziner und Endokrinologen Andreas F. H. Pfeiffer.
Weitere Studien zu diesen Zusammenhängen könnten laut Pfeiffer vielleicht konkretere Ernährungsempfehlungen abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse eines Menschen ermöglichen.
Literatur:
Pivovarova et al., 2015; DOI: http://dx.doi.org/10.1210/jc.2014-3868
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