Die die Motivation zum Essen ist eine der stärksten psychologischen Erfahrungen. © monkeybusinessimages / iStock / Getty Images Plus
Die die Motivation zum Essen ist eine der stärksten psychologischen Erfahrungen. © monkeybusinessimages / iStock / Getty Images Plus

Juli-Ausgabe: Appetit und Antrieb zu essen

Die Juli-Ausgabe bringt Vielfalt: Neben dem Special zur Biologie des Antriebs zu essen, geht es unter anderem um Mogelpackungen und fehlende Zutaten, den Verdauungstrakt sowie um die exotischen Früchte Ananas, Mango und Papaya.

© UZV
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Kann Appetit beziehungsweise der Antrieb zu essen physiologischen Kontrollmechanismen unterliegen, gerade in Anbetracht der Adipositas- Epidemie? Von dieser Fragestellung ausgehend diskutiert Prof. John Blundell im Special die verschiedenen Erklärungsansätze für den menschlichen Appetit, den Antrieb zu essen und die Körpergewichtsregulation. Die Zusammenschau deutet unter anderem darauf hin, dass statt Körpergewicht und BMI vielmehr die fettfreie Masse, Fettmasse und der Ruheenergieumsatz Eingang in Wissenschaft und Praxis finden sollten, da diese maßgeblich Appetit und Körperzusammensetzung beeinfussen (ab S. M378).

In der Rubrik "Im Focus" wird die Nachwuchsgruppe Nutritional Concepts (NuCo) vorgestellt. Das Arbeitsprogramm von NuCo adressiert die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Konzeption und Durchführung ernährungsbezogener Humaninterventionsstudien. NuCo wird im Rahmen der Förderung der Kompetenzcluster der Ernährungsforschung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und wird am Institut für Ernährungswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena etabliert ( ab S. M396).

Wissenschaft und Forschung

Jugendliche im NEET-Status (= not in employment, education or training) zählen häufig zu sozial benachteiligten und/oder bildungsfernen Bevölkerungsgruppen und sind vermehrt von sozialer Ausgrenzung sowie gesundheitlicher Chancenungleichheit betroffen. Zu ihrem Gesundheitsverhalten existieren nur limitierte Daten; diese deuten auf eine gesundheitsabträgliche Situation bezüglich des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens hin. Vor diesem Hintergrund wurden Daten von in Österreich lebenden Jugendlichen im NEET-Status mit jenen der SchülerInnen der WHO-Health Behaviour in School-aged Children Study (WHO-HBSC-Studie) und den österreichischen Empfehlungen für gesundheitswirksame Bewegung verglichen und in der aktuellen ERNÄHRUNGS UMSCHAU vorgestellt (ab S. M364).

Um Falscheindrücke durch visuelle Verpackungselemente zu verhindern und sich wettbewerbsrechtlich abzusichern, kennzeichnen viele Hersteller Lebensmittel mit relativierenden verbalen Hinweisen, zum Beispiel „Serviervorschlag“ oder „Füllhöhe technisch bedingt“. Diese Kennzeichnungen sind in ihrem konkreten Wortlaut nicht gesetzlich festgeschrieben. Wissenschaftliche Befunde dazu, wie diese Angaben verstanden werden und ob sie die Produktwahrnehmung verändern, liegen bisher nicht vor. Der Beitrag "Mogelpackungen und fehlende Zutaten: Zur Wirkung von relativierenden Verpackungshinweisen" untersucht aus Perspektive der wahrnehmungspsychologischen Konsumforschung die Verbrauchererwartungen anhand einer näherungsweise repräsentativen Verbraucherbefragung (ab S. M372).

Fort- und Weiterbildung

Der Darm, das größte Organ des Menschen, dient der Verdauung und Resorption der Nahrung. Der Dünndarm gliedert sich in die drei Abschnitte Duodenum, Jejunum und Ileum. Dem Duodenum kommt eine besondere Aufgabe für die Verdauung zu, da hier die ableitenden Gänge des Pankreas und der Galle münden. Auch die nachfolgenden Dünndarmabschnitte, Jejunum und Ileum, sind an der Verdauung und Resorption der Nährstoffe beteiligt, aber auch am Weitertransport des Speisebreis (Chymus). Hierfür sind komplex geregelte Bewegungsabläufe des Darms erforderlich: Mehr zu Jejunum und Ileum ab Seite M386.

Supplement: Ernährungspraxis und Diätetik

Qualitätsmanagement und Maßnahmen zur Rückverfolgbarkeit in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung sind kein Luxus oder vermeidbare Bürokratie. Autor Jörg Jendrny zeigt, dass der Aufwand, sinnvoll geplant, in Grenzen gehalten werden kann. Der Nutzen für den Betrieb, allein durch die rechtliche Absicherung des Unternehmens, aber auch die klare Regelung von Zuständigkeiten und Abläufen, kann dagegen groß sein (ab S. S39).

Aus dem sonnigen Süden importierte Früchte, die bei uns nicht gedeihen, wurden früher als „Südfrüchte“ bezeichnet. Heutzutage differenziert man „Südfrüchte“ genauer als Exoten und Zitrusfrüchte. Obwohl immer wieder neue Sorten Einzug in unsere Lebensmittelmärkte und die Gemeinschaftsverpflegung halten, ist die Begeisterung für Klassiker wie Ananas, Mango und Papaya ungebrochen. Diese Exoten werden von Katharina A. Goerg im Supplement näher vorgestellt (ab S. S44).



Viel Freude beim Lesen des Heftes wünscht Ihnen das Team der ERNÄHRUNGS UMSCHAU!

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