Erfolgreiche Ernährungskommunikation ist auf verschiedene Zielgruppen zugeschnitten und nutzt neben klassischen Printmedien und Fernsehen auch neue Medien, bspw. Social Media, Podcasts oder Videoformate. © Christian Horz/iStock/Getty Images Plus

Ernährungskommunikation: Praxisbeispiele und Erfolgsfaktoren

  • 23.06.2021
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  • Redaktion

Trockene Flyer und informative Webseiten werden von unterhaltsamen YouTube-Videos und Podcasts abgelöst, studierte Ernährungsfachkräfte von lockeren Influencern. Eine erfolgreiche Ernährungskommunikation ist genau auf verschiedene Zielgruppen zugeschnitten, indem sie verschiedene Kanäle passgenau nutzt und offen für neue Medien ist. Gabriela Freitag-Ziegler stellt in ihrem beim Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) erschienen Beitrag „Praxistipps für die Ernährungskommunikation“ Erfolgsfaktoren und Beispiele für eine zielführende Kommunikation vor.

Zu einer zielführenden Ernährungskommunikation gehört es auch, sich Neuem zu stellen und unterschiedliche Strategien zur Zielgruppengewinnung zu verfolgen. Dazu gehört auch eine differenzierte Social-Media-Strategie. Diese kann dabei helfen, die wahren Bedürfnisse der Zielgruppe kennenzulernen, sich zu vernetzten und in einen Austausch zu treten. Denn die „eine für alle“-Kommunikation gibt es nicht.
Während sich die ältere Generation meist, nach wie vor, über klassische Printmedien und Fernsehen informiert, lassen sich junge Menschen über neue Medien deutlich besser erreichen.
Die Sozialen Medien haben die Ernährungskommunikation auf den Kopf gestellt. Influencer haben die Expertiserolle übernommen. Mit ansprechendem Content sowie einer emotionalen Ansprache erzielen sie oft hohe Reichweiten. Ein Meinungs- und Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe ersetzt die Information durch Ernährungsfachkräfte.
Doch womit startet eine gute Kommunikationsstrategie und Zielgruppensegmentierung im Ernährungsbereich? Und was bedeutet das für die Praxis von Fachkräften? Im Interview und Austausch mit verschiedenen Ernährungsfachkräften, wie mit Dr. Dorle Grünewald-Funk, die ihre Dissertation über Zielgruppensegmentierung und Ernährungskommunikation verfasst hat, geht Freitag-Ziegler diesen und vielen weiteren Fragen nach.
Die Überlegung, welches Ziel ich bei welcher Zielgruppe verfolge, ist der Ausgangspunkt jeder Strategie. Durch die Auswahl geeigneter Kanäle und eine passende Ansprache kann bereits viel erreicht werden, so Grünewald-Funk.

Soll jedoch eine Verhaltensänderung ausgelöst werden, sei dies deutlich schwieriger, denn zwischen der Botschaft und dem gewünschten Verhalten der AdressatInnen liegen meist viele Hürden. Daher solle die Ausgangsfrage des Beratenden stets sein: Was behindert z. B. die Akzeptanz und die Umsetzung des Ziels und wie kann ich die Akzeptanz und das Verständnis erhöhen?
Was im Marketing von Unternehmen selbstverständlich ist, ignoriert die öffentliche Ernährungskommunikation noch allzu oft: Eine auf verschiedene Zielgruppen genau zugeschnittene Ansprache. So erreichen Flyer, Broschüren oder Webseiten mit viel Text, Küchen-Tipps und Rezepten nur diejenigen, die sowieso schon am Thema Ernährung interessiert sind. Für Menschen, die ihren Lebensstil nicht ändern wollen oder können, sind sie oft völlig ungeeignet.
Ein Perspektivenwechsel kann hier oft helfen. Für die Ernährungspraxis sind daher folgende Aspekte von Bedeutung:

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