Erfolgreiche Ernährungskommunikation ist auf verschiedene Zielgruppen zugeschnitten und nutzt neben klassischen Printmedien und Fernsehen auch neue Medien, bspw. Social Media, Podcasts oder Videoformate. © Christian Horz/iStock/Getty Images Plus

Ernährungskommunikation: Praxisbeispiele und Erfolgsfaktoren

  • 23.06.2021
  • News
  • Redaktion

Zur Erreichung unterschiedlicher Zielgruppen werden unterschiedliche Themen, Ansprachen und Kanäle benötigt, da sich sonst die Wissenskluft zwischen privilegierten und sozial benachteiligten Menschen nur noch mehr vergrößert.
Zunächst müssen die relevanten Personengruppen, über die ein Kommunikationsziel erreicht werden kann, identifiziert werden. Das können bspw. kinderreiche Familien oder junge Erwachsene ohne Kochkompetenz sein.
Im nächsten Schritt muss die Zielgruppe möglichst genau definiert und kennengelernt werden. Dazu gehören objektive Faktoren wie Alter, Geschlecht, Beruf oder Bildungsstand und subjektive Faktoren wie Einstellungen, Motive, Interessen, Konsum- und Freizeitverhalten.
Abschließend müssen die Kanäle identifiziert werden, die von dieser Zielgruppe genutzt werden (z. B. Fernsehen, YouTube-Videos, Podcasts, Zeitungsartikel oder Soziale Medien) sowie Themen und Formate gefunden werden, welche die Zielgruppe interessieren (z. B. Unterhaltung, Ratgeber, Sport).
Eine Herausforderung besteht darin, die passenden Medienkanäle richtig zu nutzen. Die Nutzung von Massenmedien führt zwar selten zu einer Verhaltensänderung, sie kann aber eine wichtige Grundlage sein, um die Aufmerksamkeit für ein Thema wie vegane Ernährung zu schaffen und Gesprächsstoff für Diskussionen im Familien- und Freundeskreis zu liefern. Hierbei steht das Internet als Informationsmedium v. a. bei jungen Menschen an erster Stelle.
Immer beliebter wird die Ernährungskommunikation und -information durch YouTube-Videos. In kürzester Zeit können hier viel Inhalt und eine deutliche Botschaft transportiert werden. Selbst komplexe Zusammenhänge können durch diese Form der Ernährungskommunikation verständlich vermittelt werden. Da YouTube, genauso wie Instagram oder Twitter, ein Soziales Netzwerk ist, lebt es von der Interaktion mit den AbonnentInnen. Welche Themen aufgegriffen werden sollen, entscheiden daher die UserInnen, was weiterhin zu einer besseren Zielgruppenorientierung beiträgt.
Ebenso für die Ernährungskommunikation von Fachkräften attraktiv und mit einem vergleichsweise geringeren Aufwand und Kosten verbunden, sind Podcasts. Sie bieten auf 30 oder sogar 90 Minuten die Möglichkeit, komplexe Themen vertiefend darzustellen, ohne dass die HörerInnen abspringen. Das liegt auch daran, dass Podcasts nebenher, z. B. auf dem Weg zur Arbeit oder beim Kochen gehört werden können.
Wer hier mit seinen Botschaften Gehör finden möchte, braucht jedoch eine professionelle Strategie. Dazu gehören attraktive, für den jeweiligen Kanal und die Zielgruppe maßgeschneiderte eigene Beiträge mit echtem Mehrwert – aber auch Reaktionen auf die Beiträge anderer, denn Social Media ist keine Einbahnstraße. Im Idealfall gelingt es sogar, passende Influencer für die eigenen Kommunikationsziele ins Boot zu holen.


Quelle:
Bundeszentrum für Ernährung: Praxistipps für die Ernährungskommunikation: Erfolgsfaktoren und Beispiele.
Pressemeldung vom 15.06.2021

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