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Süße Sünde: Stiftung Warentest untersuchte 20 Marken Schokoladeneis in Haushaltspackungen. © karoto/iStock/Thinkstock

Stiftung Warentest: Schokoladeneis ohne Schokolade

  • 23.04.2015
  • News
  • Redaktion

Der Sommer steht vor der Tür und Eis hat wieder Saison. Passenderweise untersuchte Stiftung Warentest für die aktuelle Mai-Ausgabe 20 Marken Schokoladeneis in Haushaltspackungen. Die gute Nachricht: Auf kritische Keimgehalte stießen die Tester bei den Eisprodukten nicht. Dafür auf fehlerhafte Angaben auf der Verpackung und auf viele Kalorien.

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Speiseeis ist beliebt: Durchschnittlich verzehrt jeder Deutsche fast acht Liter Eis pro Jahr. Dass sich die angebotenen Produkte dabei qualitativ deutlich unterscheiden können, zeigt eine aktuelle Untersuchung von Stiftung Warentest. Im Fokus standen 20 Haushaltspackungen Schokoladeneis mit eine Preisspanne von 1,49 Euro bis 11,10 Euro pro Liter.

Die Tester untersuchten die Produkte auf ihre Sensorik (Geschmack), chemische beziehungsweise mikrobiologische Qualität sowie Verpackung und Deklaration. Sieben von 20 Marken Schokoladeneis in Haushaltspackungen bekommen im Ergebnis das Qualitätsurteil „Gut“, zwei davon schaffen sogar ein „Sehr gut“ in der sensorischen Beurteilung. Testsieger ist Häagen Dasz Classics Belgian Chocolate, das mit einem Preis von 11,10 Euro pro Liter teuerste Produkt im Test.  

Auf kritische Keimgehalte stießen die Tester bei den Eisprodukten nicht. Unauffällig waren auch die Gehalte an Schadstoffen wie Kadmium aus Kakao oder Mineralöle. Allerdings gibt es große Unterschiede in punkto Kalorien. Während die Bioschokoladeneiscreme von Roggenkamps Organics mit 336 Kilokalorien für 100 Gramm zu Buche schlägt, sind es bei Botterbloom Schokoladeneis nur 179 Kilokalorien. Tatsächlich wurden die Variationen mit mehr Kalorien auch geschmacklich besser bewertet.

Schokoladeneis ohne Schokolade?

Laut Stiftung Warentest enthalten die meisten Produkte im Test ausschließ­lich Kakao­butter und Milch­fett als Fett in der Eismasse. Einige Anbieter würden zudem haupt­sächlich oder ausschließ­lich Kokos­fett einsetzen – eine preiswerte Alternative zu Milch­fett. Negativ aufgefallen sei auch, wenn das Eis nur nach Kakaopulver und nicht nach Schokolade oder „leicht stumpf" schmeckte.  

Was viele nicht wissen dürften: Schokoeis muss keine Schokolade enthalten, die Zugabe von Kakao reicht aus. Die Leitsätze für Speise­eis schreiben für Schokoladen­eis keine anderen Vorgaben vor, so Stiftung Warentest. Der Hersteller der Marke „Florida" etwa deklariert „mit Schokolade“ auf der Verpackung (und zeigt auch Schokoladenstücke), in der Zutatenliste findet sich jedoch nur Kakao. Dieses Milcheis schneidet nur ausreichend ab.



Weitere Informationen:

Der ausführliche Test „Schokoladeneis" erscheint in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift test (ab 24.04.2015) und ist unter www.test.de/schokoladeneis abrufbar.

Pressemitteilung zum Test

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