Unsere Ernährung für ein Fünftel aller klimaschädlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich © Say-Cheese/iStock/Getty Images Plus

Nachhaltigkeit: Ernährung und Klimaschutz im Alltag

  • 11.06.2021
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  • Redaktion

Was wir essen, wo und wie wir Lebensmittel einkaufen, lagern und zubereiten – das alles nimmt Einfluss auf die Umwelt. Allein hierzulande ist die Ernährung für ein Fünftel aller klimaschädlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) hat acht einfache Alltagstipps für den Klimaschutz zusammengestellt.

Durch Konsumverhalten und Lebensmittelwahl können VerbraucherInnen dazu beitragen, CO2 einzusparen. Ein Mensch isst durchschnittlich 500 Kilogramm Lebensmittel im Jahr und produziert dadurch etwa zwei Tonnen Kohlendioxid (CO2). Etwa 45 Prozent davon entstehen bei der Erzeugung vom Acker bis zum Supermarkt. Der Rest kommt durch Einkauf, Lagerung und Verarbeitung zustande.

Ein Kilogramm Rindfleisch lässt im konventionellen Anbau 13 Kilogramm (kg) CO2 entstehen, im Bio-Anbau 11 kg. Bei einer vorwiegend pflanzenbasierten Ernährung werden klimaschädliche Treibhausgasemissionen eingespart und es reichen durchschnittlich 215 Euro Einkaufsgeld im Monat aus. Das sind rund 20 Prozent weniger als bei einer fleischbetonten Ernährung. Weiterhin liegt der virtuelle Wasserverbrauch, der überwiegend durch den Konsum von Lebensmitteln entsteht, bei einer pflanzenbasierten Ernährung deutlich niedriger.

Plant-based
Daher lautet der erste Tipp des BZfE mehr Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Getreide in den Speiseplan aufzunehmen und tierische Lebensmittel nicht häufiger als zwei- bis dreimal die Woche zu verzehren.

Saisonal essen
Saisonales Obst und Gemüse, vor allem Ware aus Folientunneln und unbeheizten Gewächshäusern, ist besonders klimafreundlich und schmeckt meist auch besser.

Lebensmittelabfälle
Um Lebensmittelabfällen vorzubeugen, empfiehlt es sich einen Einkaufszettel zu erstellen und zu planen wann, was zubereitet und verarbeitet werden soll. Tierische Lebensmittel sollten bei der Speiseplanung als erste berücksichtigt werden, da sie ein Verbrauchsdatum tragen. Die meisten Produkte tragen aber ein Mindesthaltbarkeitsdatum und sind daher auch oft lange nach dessen Ablauf genießbar.

Fußgänger und Radfahrer vor
Das Einkaufen zu Fuß, dem Fahrrad oder öffentlichen Nahverkehr ist klimafreundlich, ressourcenschonend und schont die natürlichen Lebensgrundlagen. Das Auto sollte so oft wie möglich stehen gelassen werden.

(Un-)verpackt
Verpackungsmüll verschlechtert die CO2-Bilanz. Bei manchen Produkten ist die Verpackung aber aus hygienischen Gründen notwendig. Grundsätzlich empfiehlt es sich Mehrwegprodukte zu kaufen und zu überlegen, ob Großpackungen sinnvoll verbraucht werden können. Beim Kauf von Großverpackungen bietet es sich an, einen Überschuss rechtzeitig mit Nachbarn oder Freunden zu teilen. In vielen Regionen gibt es auch erste Unverpackt-Läden, in welchen KundInnen ohne Plastikverpackung einkaufen können und ihre Lebensmittel selbst abfüllen. Dies ermöglicht ein umweltbewusstes und nachhaltigeres Einkaufen.

Küchengeräte
Klimafreundliche Küchengeräte zu nutzen, trägt ebenfalls zur Verbesserung der Ökobilanz bei. Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler und Elektroherde tragen das EU-Label – hieran ist die niedrigste Energieverbrauchsklasse einfach zu erkennen. Wer noch mehr für das Klima tun möchte, steigt auf die Alternative Ökostrom um.

Regional, lokal & transparent
Regionale Lebensmittel fördern kurze Transportwege und stärken Landwirte und die Wirtschaft vor Ort. Damit wird auch ein Beitrag zur Erhaltung von Streuobstwiesen und schönen Kulturlandschaften in der Nähe geleistet.

Bio
Bio-Obst und Bio-Gemüse sind im Vergleich zu den konventionell angebauten Sorten die klimafreundlicheren Varianten. Bio-Fleisch muss dagegen nicht immer die klimaschonendere Alternative darstellen. Hierzu ist die Studienlage in Bezug auf den CO2-Ausstoß noch nicht eindeutig.

Lesen Sie hierzu auch den Beitrag DGE veröffentlicht „Positionspapier zur nachhaltigeren Ernährung“.


Quelle:
Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): Ernährung und Klimaschutz: Klima schützen im Alltag. Pressmeldung vom 10.03.2020

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